Soziale Stadtentwicklung in Görlitz - mitmachen!

Görlitz, 15. März 2016. Der Unterschied zwischen relativ arm und relativ reich, verbunden mit Segregationsbewegungen, prägt auch in Görlitz mittlerweile ganze Stadtteile. Besonders die Stadtgebiete, in denn vorrangig einkommensschwache Leute wohnen, bedürfen der Unterstützung. Dazu hat sich die Stadt Görlitz um eine Förderung aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF-Topf "Nachhaltige soziale Stadtentwicklung") beworben. Mit diesem Geld können nichtinvestive Projekte bezuschusst werden, die der sozialen Ein­gliederung und der Integration in Arbeitsverhältnisse dienen - mit bis zu 95 Prozent der Gesamtkosten. Die Förderung käuft bis zum Jahr 2020. In Görlitz ist ein Teil der westlichen Innenstadt (siehe Karte) Fördergebiet.

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Aufruf zur Mitwirkung

Zunächst jedoch geschieht alles erst einmal auf dem Papier: Damit sich der Fördertopf öffnet, erstellt die Stadtverwaltung Görlitz zurzeit ein "Ge­bietsbezogenes integriertes Handlungskonzept", kurz GIHK. Damit sollen die geplanten Vor­haben entwickelt werden, indem Angebote und Defizite erfasst werden und so der Bedarf des betreffenden Stadtgebietes herausgefunden wird.

Alle Einrichtungen und Organisationen im Fördergebiet, beispielsweise Vereine, freie Träger, Initiativen, aber auch Unternehmen und interessierte Bewohner sind aufgerufen, sich aktiv in die Erarbeitung des GIHK und der Projekte einzubringen. Miteiner Auftaktveranstaltung will die Görlitzer Stadtverwaltung über das Förderprogramm und die Abläufe, die zum Handlungskonzept führen informieren.

Hingehen!
Mittwoch, 23. März 2016, 17 Uhr,
Jägerkaserne, Hugo-Keller-Straße 14, Raum 350, 02826 Görlitz.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Stand der Dinge
Dato liegen 15 schriftliche Mitwirkungserklärungen aus Bildung und Erziehung, Jugend und Soziales sowie von interkulturellen und kirchlichen Einrichtungen vor. Ziel ist es, gemeinsam Ressourcen im betrachteten Gebiet zu erkennen und vorhandene Problemlagen konkret zu beschreiben.
Wer er­gänzend zu den vorliegenden Erklärungen mitwirken und somit seine Bereitschaft be­kunden möchte, die Entwicklung und Erstellung des GIHK zu unterstützen, sollte sich umgehend im Amt für Jugend / Schule & Sport / Soziales, Sachgebiet Familie & Sozia­les der Stadtverwaltung Görlitz melden.

Und was wird da gefördert?
Investitionen schon mal nicht. An den Vorhaben müssen die Einwohner unkompliziert teilnehmen können. Die Vorhaben können informell, offen oder geschlossen sein, Hauptsache, sie dienen der sozialen Eingliederung und erhöhen die Beschäftigungs­fähigkeit im Fördergebiet der westlichen Innenstadt.
Grundsätzlich werden Angebote gefördert, die bislang nicht oder nicht in dieser Form vor­handen sind und ein ermitteltes Defizit des Stadtteils ausgleichen. Jedoch: Ausdrücklich nicht gefördert werden Angebote, die gesetzliche Pflichtaufgaben beinhalten. Darüber hin­aus sollen die einzelnen Vorhaben eine Laufzeit von zwei Jahren nicht überschreiten und in der Regel ein Antragsvolumen von mindestens 10.000 bis maximal 100.000 Euro umfassen. Zudem müssen sich die konzipierten Vorhaben auf eines der nachfol­genden Handlungsfelder beziehen.

Handlungsfelder

    1. Kinder- und Jugendbildung
      Zum Beispiel frühkindliche und familienbezogene Angebote, Lernhilfen oder qualifizierte Freizeitangebote.

    2. Erwachsenenbildung und lebenslanges Lernen
      Zum Beispiel Unterstützung bei der Bewältigung konkreter Problemlagen durch gemeinsames Lernen und Handeln sowie Vermittlung von auch am Arbeitsmarkt nutzbaren Kompetenzen.

    3. Soziale Eingliederung und Integration in Beschäftigung
      Beispielsweise Beratungs- und Betreuungsangebote, Aufbau von Netzwerken und Bürgerprojekten zur sozialen Integration und besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Vorhaben zur Integration in das Arbeitsleben, wie beispielsweise Tätigkeiten und Aufgaben außerhalb traditioneller Erwerbsarbeit, die zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit beitragen.

    4. Wirtschaft im Quartier
      Vorhaben lokaler Unternehmen, die einen Beitrag zur Beschäftigungs­förderung und zur sozialen Integration im Quartier leisten, zum Beispiel Beratung und Netzwerkbildung.

    Durchgeführt werden müssen die Projekte voraussichtlich ab dem III. Quartal 2016 bis Ende 2020.

    Zielgruppen und Ziele
    Insgesamt sollen im Fördergebiet der westlichen Innenstadt neue qualifi­zierte Angebote für Beschäftigungslose, Familien, Kinder und Jugendliche sowie Migranten entstehen, die zur sozialen Eingliederung, Bildung, Integration in Beschäftigung oder zur Unterstützung des lebenslangen Lernens beitragen. Ziel ist es, aufeinander abge­stimmte Vorhaben zu schaffen, um die Situation im Quartier zu verbessern und vorhan­dene Benachteiligungen auszugleichen. Das soll dazu führen, dass bessere Chancen für Beschäftigung und Integration entstehen.

    Wie kommt man an die Fördermittel ran?

    Die einzureichenden Projekte werden in die Vorhabenliste des GIHK aufgenommen. Sobald das GIHK bestätigt ist, kann von der Stadt Görlitz die Förderung beantragt und an die Projektträger weitergeleitet werden.
    Einzelheiten zum Förderprogramm sind auf der Homepage der Sächsischen Aufbaubank - Förderbank unter www.sab.sachsen.de abrufbar und können der Förderrichtlinie "RL Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014-2020" des Freistaates Sachsen entnommen werden. Ergänzt wird das Pro­gramm "Nachhaltige soziale Stadtentwicklung" durch Maßnahmen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

    Kann man da wen fragen?
    Klar - wer Fragen zu Inhalten und Abläufen hat oder beraten werden möchte, wendet sich bitte an diesen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung Görlitz:

    Stadtverwaltung Görlitz
    Amt für Jugend / Schule & Sport / Soziales
    Sachgebiet Familie & Soziales
    Marc Klinger
    Hugo-Keller-Straße 14, 02826 Görlitz.
    Tel. 03581 - 67-1228 oder -1224
    Fax: 03581 - 67-2162
    E-Mail: m.klinger@goerlitz.de

    Mehr:
    Aufruf der Stadt Görlitz

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  • Quelle: red | Karte: © Stadtverwaltung Görlitz
  • Erstellt am 15.03.2016 - 11:35Uhr | Zuletzt geändert am 15.03.2016 - 12:23Uhr
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