Kaisertrutz Görlitz: Ein Himmel auf Erden

Görlitz | Halle (Saale) | Nebra, 25. November 2014. Während die "Himmelsscheibe von Nebra" im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) ihr Stammhaus gefunden hat, wird am Fundort in Nebra in der Arche Nebra und auf dem Mittelberg ihre Geschichte erzählt. Jetzt beweist eine vom Landesmuseum Halle konzipierte multimediale Ausstellung, dass Sternlgucken schon vor Jahrtausenden in war. Mehr noch: Mit rund hundert hochwertigen, detailgetreuen Replikaten wird Einblick in Religiosität, Gebräuche und soziale Ordnung, in Handwerkskunst und Handelsbeziehungen der Menschen um 1600 v.u.Z., zugleich auch in die spannende Fundgeschichte und moderne Analysemethoden, mit denen Archäologen und Naturwissenschaftler dieses geheimnisvolle Abbild der bronzezeitlichen Welt entschlüsseln, gegeben.
Foto: © Arche Nebra, Foto: J. Lipták. Planetarium der Arche Nebra mit einer Projektion der Himmelsscheibe. Hier wird die komplexe astronomische Deutung der Himmelsscheibe von Nebra anschaulich erklärt.

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Das Geheimnis der Himmelsscheibe von Nebra

Für Archäologen war es ein später Höhepunkt des letzten Jahrhunderts: Im Jahr 1999 wurde die Himmelsscheibe von Nebra auf dem Gipfel des Mittelberges bei Nebra in Sachsen-Anhalt gefunden. Vor 3.600 Jahren war sie zusammen mit wertvollen Waffen, Schmuck und Gerät vergraben worden. Die Scheibe ist so wertvoll, weil sie wohl weltweit die bislang älteste konkrete Darstellung des Kosmos ist.

Die menschliche Neugier fragt seit dem Fund: Wer hat die Himmelsscheibe hergestellt? Wozu wurde sie genutzt? Wann und warum wurde sie vergraben? Was kann sie uns über die Vorstellungen der Menschen der Bronzezeit erzählen?

Ergänzt wird die Schau im Kaisertrutz durch originale archäologische Funde aus der Oberlausitz und anderen sächsischen Regionen, die tiefe Einblicke in das Leben und die religiösen Vorstellungen der Menschen zur Zeit der Himmelsscheibe gestatten. Von den Siedlern in der Zeit der Himmelsscheibe - etwa zwischen 2200 und 1600 v.u.Z. - zeugen in Sachsen vor allem Grabstellen.

Rund um Bautzen gab es außerdem zahlreiche Schatzfunde, während Siedlungen hingegen bislang selten entdeckt worden sind. Wie auch - die Spuren von Dörfern sind eher unscheinbar. Einstige Gebäude werden durch schwache Verfärbungen gekennzeichnet, die längst verfaulte Holzpfosten im Boden hinterlassen haben. Speziell im Oberlausitzer Neißegebiet sind Nachweise der Besiedlung in der frühen Bronzezeit noch immer spärlich. Das Tongefäß aus Hennersdorf (Jędrzychowice) östlich der Neiße könnte aus einem Grab stammen. Bekannt sind außerdem zwei reichhaltige Bronzedepots aus Olbersdorf und aus Nieder Neundorf. Die Metallanalysen der Halsringe und Beile aus Nieder Neundorf lassen vermuten, dass bereits in der frühen Bronzezeit Kupferlagerstätten des Erzgebirges abgebaut wurden.

Hingehen!

    • Freitag, 28. November 2014, 18 Uhr,
      Kaisertrutz, Platz des 17. Juni 1, 02826 Görlitz.
      Vernissage, zu Gast ist unter anderem Dr. Harald Meller vom Landesmuseum für Vorgeschichte Halle.
    • Öffnungszeiten:
      bis zum 31. Dezember 2014 von Di bis So von 10 bis 17 Uhr,
      vom 1. Januar bis zum 31. März 2015 von Di bis So von 10 bis 16 Uhr.

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      • Quelle: red | Foto: © Arche Nebra, Foto: J. Lipták
      • Erstellt am 25.11.2014 - 05:01Uhr | Zuletzt geändert am 03.12.2014 - 01:37Uhr
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