Tag des offenen Denkmals

Görlitz-Zgorzelec. Rund 50 Objekte werden zum Tag des offenen Denkmals am 10. September in Görlitz und Zgorzelec für Besucher geöffnet. Das Foto zeigt einen Blick von Zgorzelec nach Görlitz.

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Thema: „Rasen, Rosen und Rabatten - historische Gärten und Parks“

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat auch in diesem Jahr den bundesweiten Tag des offenen Denkmals unter ein Motto gestellt. Das Thema lautet „Rasen, Rosen und Rabatten - historische Gärten und Parks“ und richtet das Augenmerk insbesondere auf Grün-Denkmale, die neben historischen Bauten und Stätten zu unserem breiten kulturellen Erbe gehören und ebenso Auskunft über vergangene Epochen geben.

Zum 14. Mal findet der Tag des offenen Denkmals in Görlitz statt. Rund 50 Obkjekte sind in Görlitz und Zgorzelec an diesem Tag zugänglich. Oberbürgermeister Joachim Paulick, der Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde Michael Vogel und Mitarbeiter Dietmar Ridder stellten das Programm des Tages in Görlitz und Zgorzelec sowie das Patrimonium Gorlicense, welches zum dritten Mal stattfindet und die umfangreichen Veranstaltungen vom 7. bis 10. September zusammenfasst, in einem Pressegespräch am 18. August vor.

„Ich lade Görlitzer und Besucher aus nah und fern herzlich zu einer neuen kulturellen und architektonischen Entdeckungsreise in Görlitz und Zgorzelec ein. Mein herzlicher Dank gilt allen - Denkmaleigentümern, Kirchen, Sponsoren, Helfern und den Akteuren des Patrimonium Gorlicense, aber auch den Mitarbeitern des Hauses -, die sich beteiligen und diese Vielfalt an Veranstaltungen organisiert und ermöglicht haben“, sagte Paulick.

Görlitz ist reich an gestalteten Grünanlagen. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert wurde der Ruf als Garten- und Parkstadt begründet. Großzügig gestaltete Grünanlagen, Promenaden und Plätze waren positive Begleiterscheinungen des einstigen Wohlstands. Davon zehrt Görlitz noch heute. Über 140 Hektar öffentliche Grünflächen gibt es in Görlitz. Ein großer Teil der Grünanlagen und Parks ist als Gartendenkmal geschützt wie beispielsweise der Ölberggarten, Wilhelmsplatz oder der Schellergrund.

Großer Beliebtheit erfreut sich noch heute der Stadtpark aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinem Gärtner- und Gewächshaus und den im 20. Jahrhundert gärtnerisch gestalteten Zwingeranlagen. Fand vor kurzem noch die Auftaktveranstaltung für das Internationale ViaThea Straßentheaterfestival im Stadtpark statt, wird am Sonntag, dem 10. September, 10.00 Uhr am Stadtparkhaus der Tag des offenen Denkmals durch Oberbürgermeister Paulick eröffnet. Seit einiger Zeit gibt es hier private Aktivitäten, um das idyllisch gelegene Häuschen wieder zu neuem Leben zu erwecken.

Weniger bekannt ist der beeindruckende Park des Loenschen Guts in Biesnitz,welcher noch seinen ursprünglichen Baumbestand besitzt. Schon bald soll er zusammen mit der gesamten Gutsanlage aus seinem Dornröschenschlaf erweckt werden. Zum Tag des offenen Denkmals haben Besucher die Gelegenheit, das Herrenhaus und die Hopfendarre zu besichtigen. Die Gebäude der Gutsanlage, die schon im Mittelalter erwähnt wird, entstanden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts und wurden zuletzt teilweise als Lehrlingsheim genutzt.

Auch der Naturschutz-Tierpark, welcher ursprünglich als großflächiger Privatgarten der Fabrikantenfamilie Raupach angelegt wurde, soll ins Blickfeld gerückt werden. Eine botanische Führung wird diesen Aspekt näher beleuchten.

Ein weiteres Beispiel für die Wertschätzung von Gärten in der Gründerzeit stellt das Umfeld der Fabrikantenvilla Hagspihl in der Bautzener Straße dar. In dem baumbestandenen Privatgarten wurde ein Zierbrunnen in Gestalt des Rübezahls aufgestellt. Zum Schmuck des Grundstücks und zur Erholung der Arbeiter entstand auf dem Fabrikgelände eine Grünfläche mit einem weiteren Brunnen.
Doch nicht nur tatsächliche „Rosen und Rabatten“ erfreuten sich großer Beliebtheit. Pflanzen, Blüten und Ranken spielten auch in der Dekoration und Ausgestaltung von Bauwerken eine wichtige Rolle. So wurden in der Villa Hagspihl kürzlich Teilbereiche einer aufwändigen historistischen Deckenbemalung freigelegt, die Blütengirlanden tragende Putten zeigt.

Historische Fotoaufnahmen aus dem Robert-Scholz-Archiv, welche in der Heilig-Kreuz-Kirche ausgestellt werden, zeigen, welche Rolle florale Elemente bei den früheren Ausmalungen dieses Gotteshauses spielten.

Zugänglich ist am 10. September auch der ehemalige Ratskeller im Rathaus, welcher mit der Erweiterung des Rathauses 1902/03 im Untergeschoss des Neorenaissancebaus entstand und zur öffentlichen Nutzung zur Verfügung stand. Von dessen Ausstattung, die in Formen des Jugendstils ausgeführt wurde, existieren neben einer hölzernen Wandverkleidung u. a. noch eine Logenbrüstung und Malereien. Sie vermitteln sehr anschaulich den ursprünglichen Charakter des einstigen Gastraumes. In der Zeit von 10.15 - 17.15 Uhr kann stündlich auch der Rathausturm bestiegen werden (Eintritt 2,00 Euro).

Über das bundesweite Motto hinaus öffnen am zweiten Sonntag im September beiderseits der Neiße auch wieder viele andere Gebäude ihre Türen, um Einblick in den überaus reichen Denkmalbestand der Stadt zu gewähren.

Zu einer besonderen Entdeckungstour lädt das Dorf Radomierzyce/ Radmeritz gegenüber von Hagenwerder, dem südlichsten Ortsteil von Görlitz, ein. In dem kleinen Ort lohnt nicht nur ein Besuch des ehemaligen Stifts Joachimstein, auch die barocke Dorfkirche mit dem Mausoleum der Stiftsdamen und die Mühle mit der vollständig erhaltenen Mühlentechnik aus dem frühen 20. Jahrhundert öffnen ihre Türen für Besucher.


Tag des offenen Denkmals - Sonntag, 10. September 2006

Geöffnete Objekte in Görlitz:


- Am Stadtpark 1 b - Stadtparkhaus, 10.00 Uhr Eröffnung durch OB Joachim Paulick,
- Auferstehungskirche Weinhübel (11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet),
- Bautzener Straße - Villa Hagspihl,
- Biblisches Haus, Neißstraße 29 - Ausstellung „Die Gartenstadt-Idee und der soziale Wohnungsbau in Deutschland von 1880 bis 1933“,
- Brüderstraße 10 - Bürgerhaus,
- Dorfkirche Ludwigsdorf (10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet)
- Dorfkirche Tauchritz (Nach dem Festgottesdienst „700 Jahre Tauchritz“ bis 18.00 Uhr geöffnet)
- Dreifaltigkeitskirche (ab 11.00 Uhr geöffnet),
- Erlöserkirche Kunnerwitz
- Finstertorstraße 8 - Scharfrichterhaus (Imbiss und Kindermalstraße),
- Frauenkirche (ab 11.00 Uhr geöffnet)
- Heilig-Geist-Kirche (11.30 bis 17.00 Uhr geöffnet, auf Wunsch Führungen, Fotoausstellung „100 Jahre Heilig-Geist-Kirche“, 17.00 Uhr geistliches Konzert für Orgel und Bläser )
- Heilig-Kreuz-Kapelle (11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, von 11.00 bis 17.00 Uhr stündlich Führungen) und Heiliges Grab, Heilige-Grab-Straße 79 (11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet),
- Heilig-Kreuz-Kirche (11.00 bius 18.00 Uhr geöffnet, Ausstellung historischer Fotos aus dem Robert-Scholz-Archiv),
- Hoffnungskirche Königshufen (12.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, auf Wunsch Führungen),
- Kastanienallee 23 - Loensches Gut (Herrenhaus und Hopfendarre von 10.00 bis 16.00 Uhr geöffnet),
- Kränzelstraße 27 „Goldener Anker“ - Bürgerhaus,
- Kreuzkirche (ab 11.00 Uhr geöffnet, Turmbesteigung möglich, Eintritt: 1,- Euro, Kirchencafé geöffnet),
- Landeskronstraße 16 - Mietshaus (10.00 bis 16.00 Uhr geöffnet),
- Landeskronstraße 49 - Mietshaus,
- Löbauer Straße 7 - Museum der Fotografie, 14.00 und 16.00 Uhr Führung durch die Sonderausstellung „bLICHTungen 3“ durch den Berliner Fotokünsterl Hitch,
- Lutherkirche (11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, Turmbesteigung möglich, Eintritt: 1,- Euro, Kirchencafé geöffnet, 17.00 Uhr Abschlusskonzert zum Tag des offenen Denkmals),
- Mittelstraße 17- Mietshaus,
- Mühlweg 10 - Mietshaus, Eigentümer bieten kleinen Imbiss an,
- Nikolaikirche (11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet) und Nikolaifriedhof (11.00, 13.00, 15.00 und 16.00 Uhr Führung durch die Grufthäuser, Gebühr 1 Euro),
- Ochsenbastei im Ochsenzwinger - 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, Ausstellung der IG Denkmalpflege e.V. „Görlitzer Pavillons“,
- Otto-Müller-Straße 3 - ehemalige Synagoge (Zwischen 10.00 und 18.00 Uhr Führungen für Gruppen bis zu 20 Personen),
- Peterskirche (12.00 Uhr Orgel●punkt 12, ab 13.00 Uhr offene Kirche, ab 13.30 Uhr Turmbesteigung, Eintritt: 2,- Euro pro Person, ab 14.30 Uhr Kirchencafé, 15.00 und 17.00 Uhr Führung durch die Ausstellung „Gotteslob und Bürgerstolz“, 13.30 und 16.00 Uhr Glockenführung),
- Peterstraße 14 - Bürgerhaus in Teilbereichen zugänglich,
- Schönhof, Brüderstraße 8 (11.00 und 15.00 Uhr Führungen),
- Schule Ludwigsdorf, Neißetalstraße 6,
- Städtischer Friedhof mit Alter Feierhalle, Schanze (13.00 bis 15.00 Uhr geöffnet, ab 14.00 Uhr Cello- und Flötenmusik),
- Untermarkt 3 - Bürgerhaus,
- Untermarkt 4 - Haus zum Goldenen Baum,
- Untermarkt 6-8 - ehemaliger Ratskeller im Rathaus,
- Untermarkt 23 - Hallenhaus (12.00 und 14.00 Uhr präsentiert das Dreiland-Filmfestival Kurzfilme),
- Waidhaus, Bei der Peterskirche 8,
- Weberstraße 11/Jakob-Böhme-Straße 2 - Bürgerhaus (je 11.00 und 14.00 Uhr Führung zu Ergebnissen der Bauforschung)

Geöffnete Objekte in Zgorzelec:

- Bonifatiuskirche, ul. Emilii Plater (14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet),
- Dom Kultury, ul. Parkowa 1,
- Jakob-Böhme-Haus, ul. Daszyńskiego 12 (IG Denkmalpflege e.V. zeigt eine Ausstellung zu Bleiglasfenstern)

Geöffnete Objekte in Radmeritz (Radomierzyce):

- Dorfkirche (11.30 bis 18.00 Uhr geöffnet),
- ehemaliges Stift Joachimstein (10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet),
- Mühle

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  • Quelle: /StVGR
  • Erstellt am 21.08.2006 - 12:29Uhr | Zuletzt geändert am 03.07.2007 - 21:42Uhr
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