Sorgenkind Theater Görlitz-Zittau
Dresden / Görlitz, 15. März 2018. Während der gestrigen Debatte zum Kulturraumgesetz im Sächsischen Landtag wurden das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau wie auch der Kulturraum Oberlausitz oft beispielhaft erwähnt – nur leider eben nicht als gutes Beispiel, sondern als Sorgenkind, so die Wahrnehmung der Linkspartei. Dazu hat sich Landtagsmitglied Mirko Schultze von den Linken geäußert: "Die Rednerin der SPD Hanka Kliese erklärte, flankiert vom Beifall des aus der Oberlausitz stammenden Ministerpräsidenten, dass die Ursache für die Schwierigkeiten am Gerhart-Hauptmann-Theater im Kulturraum selbst lägen, sinngemäß sagte sie: Wer sich zwei Pfefferkuchenmuseen und sechs Tierparks leistet, muss sich nicht wundern, wenn woanders das Geld fehlt. Vergessen macht die Rednerin aus der Regierungskoalition dabei, dass es Parteikollegen ihres Koalitionspartners sind, die im Kulturraum das Sagen haben."
Abbildung oben: Das Theater in Görlitz
Schultze / Sodann: Problemursachen bleiben unangetastet
Nach Einschätzunge der Linken ist mit den ostsächsischen Kreisfusionen, durch die Stimmberechtigte weggefallen sind, die Konstellation entstanden, dass im Kulturraum Oberlausitz der Kreis Görlitz vom Kreis Bautzen und der in Bautzen ansässigen Stiftung für das sorbische Volk regelmäßig überstimmt wird. Das spalte die Lausitz und führe zur Benachteiligung der Kultureinrichtungen im Landkreis Görlitz. Ein Mitgliedsantrag der Stadt Görlitz als stimmberechtigtes Mitglied – das würde zum Ausgleich führen – wurde jedoch abgelehnt.
Nun teilen die Linken mit: "Die undifferenzierte Kritik, die weder an den Ursachen ansetzt noch Lösungen bietet, gipfelte in einer Behauptung, die Vergleichssumme aus dem Verfahren Just gegen Theater wäre, hätte man sie nicht gezahlt, dem Theater zugutegekommen. Das dem nicht so ist, hätten die regionalen CDU-Landtagsabgeordneten Octavian Ursu und Dr. Stephan Meyer klarstellen können, immerhin war Herr Ursu langjähriger Betriebsratsvorsitzender und hat die Haustarifverträge mit durchgesetzt. Jetzt wo er als Landtagsabgeordneter die Ursachen für den Lohnverzicht aktiv bekämpfen könnte, ergreift er nicht die Chance." Ursu und Meyer sind CDU-Mitglieder.
Franz Sodann ist kulturpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Landtag, seine Statement: "Wir haben mit einem eigenen Entwurf zur Novellierung des Kulturraumgesetzes die Aufstockung der Mittel gefordert, auch um normale tarifliche Bezahlung, also fairen Lohn für die Beschäftigten in den Kultureinrichtungen zu ermöglichen. Die CDU/SPD-Mehrheit lehnte das ab. Sie wollen nun die Schuld auf die Kulturräume abwälzen und von eigener Verantwortung ablenken. Eine Demokratisierung der Kulturräume durch eine Erweiterung der Kulturkonvente und die dynamische Finanzierung sind das Mindeste, für das wir uns als LINKE weiter einsetzen."
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- Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 15.03.2018 - 13:19Uhr | Zuletzt geändert am 15.03.2018 - 21:01Uhr
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