Finanzminister spart Porto

Dresden. Für die Steuererklärung 2006 und die Folgejahre erhalten die Bürger des Freistaates keine Vordrucke mehr zugesandt. Darauf macht das sächsische Finanzministerium aufmerksam.

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Kein Versand von Steuererklärungsvordrucken

Bereits in den letzten Jahren haben sich viele Steuerpflichtige - so das Finanzministerium - ihre Vordrucke aus dem Internet herunter geladen oder die kostenlose Software "ELSTER-Formular" zur elektronischen Übermittlung der Steuererklärung an das Finanzamt genutzt. Deshalb wird Sachsen - wie übrigens auch andere Bundesländer - zukünftig auf einen Zentralversand verzichten. Dafür bittet das Finanzministerium alle Bürger um Verständnis. Die bisher für den Versand eingesetzten Mittel von rund einer halben Million Euro stehen nun für andere Zwecke zur Verfügung.

Steuerlich beratene Bürger sind nicht betroffen, da diese bereits in den Vorjahren keine Vordrucke erhielten. Die Formulare für diesen Personenkreis werden den Steuerberatern weiterhin direkt zur Verfügung gestellt.

Erhältlich sind die Einkommensteuer-Erklärungsvordrucke für 2006 ab Mitte Dezember in den Finanzämtern und bei ausgewählten kommunalen Behörden. Die genauen Auslageorte geben die Finanzämter über die örtliche Presse noch bekannt.

Das ELSTER-Formular wird voraussichtlich im Januar 2007 zum Download oder auf einer kostenlosen CD bei den Finanzämtern zur Verfügung stehen. Das Staatsministerium der Finanzen hofft, dass zukünftig noch mehr Steuerpflichtige von diesem Online-Angebot Gebrauch machen. Dies beschleunigt auch die Bearbeitung der Steuererklärungen im Finanzamt.

Bürger, die auf die genannten Möglichkeiten nicht zurückgreifen möchten, erhalten die Vordrucke auf Wunsch gegen einen ausreichend frankierten A4-Rückumschlag von ihrem Finanzamt zugeschickt.

Download der ELSTER-Formulare:
ab Ende 2006 unter http://www.finanzamt-ortsname.de (z.B. www.finanzamt-goerlitz.de)
oder unter www.amt24.sachsen.de


Kommentar:

Recht hat er, der Herr Finanzminister, sollen sich die Bürger endlich an den elektronischen Geschäftsverkehr gewöhnen!

Neben der Kostenersparnis (die allerdings zum allergrößten Teil nur beim Finanzamt liegt, hm) bedeutet weniger Posttransport auch ein Stück Umweltentlastung. Was aus der eingesparten einen Million Euro wird, wär´ ja auch mal interessant. Nach fiskalischen Grundsätzen wird das Geld wohl einfach im großen Topf bleiben. Wenn das Steuersystem funktioniert, dann ist der Musketier-Grundsatz "Einer für alle, alle für einen!" Wirklichkeit, oder?

Wer sich jetzt aber beschwert, dass er ja mit dem Blechotto - also Computer - nicht könne, dem sei ins Stammbuch geschrieben, dass Menschen ohne Computerkenntnisse heutzutage bereits zu den Analphabeten zählen.

Das ELSTER-Formular steht für "ELektronische STeuerERklärung". Ausgerechnet der Name des diebischen Vogels, der anderen gern die schönsten Dinge entwendet . . . das entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Halten wir es dem Fiskus zu Gute, es darf gelacht werden!

Ein Staat ohne Steuern funktioniert nicht. Aber ein durchschaubares Steuersystem, optimiert auf möglichst wenig Bürokratie, würde dem Steuerbürger sehr helfen, sich mit seinem "Vater Staat" zu identifizieren.

Meint

Ihr Fritz Stänker

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  • Quelle: /061204SMF
  • Erstellt am 04.12.2006 - 17:33Uhr | Zuletzt geändert am 04.12.2006 - 17:33Uhr
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