Vorurteil komm' raus: Mollige im Blick der Gesellschaft
Görlitz, 12. November 2012. Auffällig in der Doppelstadt Görlitz-Zgorzelec: Die vielen schick gekleideten Frauen. Problemzonen scheint es bei ihnen oft gar nicht zu geben. Bei unseren Vorfahren in der Zeit des Barock galt eine mollige Frau sogar als besonders schön und begehrenswert. Wer etwas rundlicher war, drückte damit seine Zugehörigkeit zur Oberschicht aus. Denn nur dann konnte man es sich leisten, mehr zu essen. Doch in der westlichen Welt mit all ihrem Überfluss ist gerade das Gegenteil üblich. Heute hungert man, um schön zu sein. Foto: © altrendo images/Stockbyte/Thinkstock
Dicke leben zwar gesünder, haben es aber oft schwerer
Forscher haben unlängst herausgefunden, dass Mollige gesünder leben als ihre schlanken Mitmenschen. Durch mehr Körperfülle kann man ihnen zufolge besser mit Stress umgehen und es besteht weniger Gefahr, an Parkinson zu erkranken.
Doch Fakt ist auch, dass Mollige immer noch sehr viele Nachteile haben. Bereits im Kindesalter werden Mollige von den Gleichaltrigen geärgert. Auch Erwachsene haben mit Vorurteilen wie Undiszipliniertheit oder wenig Leistungsfähigkeit zu kämpfen. Studien haben gezeigt, dass man mit einem guten Aussehen auch in der Karriere eher weiter kommt und oft sogar besser bezahlt wird. An der Universität Tübingen wurden hierfür einigen Personalmanagern Fotos von Frauen vorgelegt. Die meisten trauten der molligen Frau keine hohe Karrierestufe zu.
Modisch kann man auch als Mollige(r) sein
Anstatt sich zu verhüllen, treten viele Mollige der Gesellschaft inzwischen selbstbewusst entgegen. Mittlerweile beginnt deshalb auch die Modewirtschaft umzudenken und die Zielgruppe der fülligen Frauen für sich zu entdecken. Vor allem online finden Frauen geeignete passgerechte Bekleidung, während an der Stange meist noch nicht die große Auswahl herrscht. Shops wie Emilialay führen trendbewusste Mode in großen Größen.
Tipps zur Mode für Mollige
Als Frau mit Problemzonen sollte man sich an ein paar Grundregeln halten, wenn es um die Kaschierung der Problemzonen geht.
- Schwarz macht schlank, aber auch fließende Farbübergänge sind geeignet. Helle Bonbon-Farben tragen unnötig auf.
- Durch eine große Halskette kann der Blick auf das schöne Dekolleté gelenkt werden.
- Kleider sollten eher locker fallen und nicht hauteng sitzen.
- Hochhakige Schuhe verlängern das Bein optisch und nehmen ihm damit etwas Fülle.
- Längsstreifen verlängern den Körper, Querstreifen sollten dünn sein.
- Es sollte lieber keine Röhrenjeans sein, da sie jedes Bein durch die eng zulaufende Spitze optisch verkürzt. Der gerade Schnitt einer Hose kaschiert am besten.
So kann dann jede modebewusste und selbstsichere Frau dem Klischee und den Vorurteilen der Gesellschaft etwas entgegensetzen. Vielleicht fängt dann auch diese an, endlich umzudenken.
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- Quelle: red | Foto: © altrendo images/Stockbyte/Thinkstock
- Erstellt am 12.11.2013 - 08:47Uhr | Zuletzt geändert am 27.11.2013 - 10:35Uhr
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