Brille tragen will gelernt sein

Görlitz, 5. Dezember 2017. Brillen sind Alltagshelfer – dennoch: Viele Brillenträger gehen mit ihrer oft teuren Sehhilfe recht unbedacht um. Gleiches gilt für jene, die gern eine Sonnenbrille tragen oder die Brille allein aus Modegründen verwenden. Was alles falsch gemacht wird und einige Tipps für den besseren Umgang mit der Brille hat der Görlitzer Anzeiger zusammengestellt.

Anzeige

Viele übliche Verhaltensweisen tun der Brille nicht gut

Kauft man eine Brille, so kann man sich darauf verlassen, dass der Optiker fachlich versiert die Gläser bestimmt und einsetzt. Auch ein Rat zur Auswahl des Brillengestells gehört bei Bedarf dazu, insofern man dieses nicht lieber in aller Ruhe online auswählen möchte, und nicht zuletzt sind auch Tipps, wie man mit seiner Brille umgehen sollte, damit man möglichst lange Freude daran hat, von Bedeutung.

Doch diese beiden Standard-Tipps für den Umgang mit einer Brille werden meist gar zu schnell vergessen:

  1. Der sicherste Aufenthaltsort für eine Brille ist die Nase.

    Wer ständig auf seine Brille angewiesen ist, dem wird das selbstverständlich sein. Doch wer seine Brille ab und zu absetzt oder die Brille wechseln muss, der sollte darauf achten, dass die Gläser nicht mit anderen Gegenständen in Berührung kommen. Also niemals die Brille mit den Gläsern auf den Tisch legen und idealerweise ein Etui wählen, das die Brille nur am Gestell berührt – ein zu großes Etui, in dem die Brille beim Transport hin- und herschlackert, ist ungeeignet. Doch schlimmer geht immer: Manch einer steckt im Auto seine Brille in den Getränkehalter und kann sicher sein, dass dessen Rand irgendwann auf den Gläsern scheuert und irreparable matte Stellen hinterlässt.

  2. Die Reinigung der Gläser (und damit des Gestells) sollte vorzugsweise im Ultraschallbad erfolgen.

    Jegliches Abwischen, auch mit dem Wildlederläppchen oder einem speziellen, eventuell feuchten Brillenputztuch birgt die Gefahr, dass Schmutzteilchen zu Kratzern führen. Hochwertige beschichtete Gläser sind besonders gefährdet: Die Entspiegelungsschicht oder der UV-Filter für Leute, die viel am Bildschirm arbeiten, ist irgendwann regelrecht weggewischt.

Drei weitere Tipps zum Umgang mit der Brille

Wer erstmals eine Brille trägt, sollte ausprobieren, ob diese herunterfällt, wenn man sich nach vorn beugt – eine Situation, wie sie bei der Gartenarbeit oder wenn man etwas sucht schnell eintritt. Sitzt die Brille dann nicht fest, landet sie mit einiger Sicherheit auf den Gläsern und Kratzer sind nahezu garantiert. Hier schafft ein Brillensicherungsband Abhilfe, bis man sich an seine Brille gewöhnt hat.

Überhaupt, das als zweiter Tipp, sollte man sich auf wenige Orte festlegen, an denen man seine Brille ablegt. Dass dafür Stuhlflächen tabu sind, versteht sich von selbst. Aber auch für Kleinkinder und Haustiere sollten Brillen unerreichbar sein. Neben der sicheren Aufbewahrung bringt dieses Prinzip mit sich, dass man seine Brille leichter wiederfindet.

Der dritte Tipp betrifft das Beschlagen der Brille. Das tritt ein, wenn man aus der Kälte in einen beheizten Raum kommt. Die in der warmen Luft enthaltene Feuchtigkeit nutzt sofort winzigste Kristallisationspunkte auf den glatten Gläsern, um sich darauf niederzuschlagen. Nun heißt es zu warten, bis die Gläser die Raumtemparatur angenommen haben und wieder Durchblick besteht – oder man hilft sich mit speziellen Sprays oder Putztüchern. Wer es einmal selbst auspobieren möchte, kann das zurzeit auf dem Schlesischen Christkindelmarkt zu Görlitz machen: Wenn‘s knackig kalt ist und sich die Nase dem duftenden Glühwein nähert, beschlägt die Brille dauerhaft, weil sie zu kalt ist, um den Glühweindampf gleich wieder verdampfen zu lassen.

Manche Brillenträger setzen allerdings auf Methoden, die dem Optiker oder der Optikerin ein Stirnrunzeln ins Gesicht treiben. Mit allerlei Mittelchen, darunter Spülmittel, Seife, Glycerin und Spucke sollen die Kristallisationskeime von den Gläsern entfernt werden und dort ein dünner, superglatter Film entstehen. Sogar Schnaps wird verwendet, weil die Verdunstung des Alkohols den Wasserniederschlag verhindern soll. Wie auch immer, es gilt: Jegliche Berührung der Gläser – und mag das Läppchen noch so weich sein – und jeder Kontakt mit Chemikalien sollten die absolute Ausnahme bleiben.

Tipp:
Auch in Görlitz reinigen viele Optiker die Brillen Ihrer Kunden im Ultraschallgerät als Service kostenlos.

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red | Foto Mann: StockSnap, Foto Frau: kellepics / Stefan Keller, beide pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 05.12.2017 - 07:11Uhr | Zuletzt geändert am 20.04.2022 - 09:04Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige