Neiße-Bad fast fertig

Görlitz, 28. September 2007. Bevor am 22. Oktober 2007 der reguläre Badebetrieb anläuft, besteht am 20. und 21. Oktober von 10 bis 22 Uhr die Möglichkeit zum öffentlichen Baden in allen Becken des neuen Görlitzer Neiße-Bades. Die offizielle Eröffnung steigt schon am 19. Oktober 2007 und beginnt mit der Schlüsselübergabe um 17:30 Uhr. Die Badehose nicht vergessen, denn anschließend heißt es Schnupperbaden bis 21 Uhr.

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Eröffnung am 19. Oktober 2007

Etwas verwirrend ist der Name „Neiße-Bad“ freilich, liegt die neue Bade-Anstalt doch nicht etwa am Neißestrand, sondern eher versteckt in der Stadt.

Lange hatte die Stadt Görlitz gelitten unter dem Verlust von Freibädern wie dem legendären Volksbad oder dem Helenenbad. Das kürzlich geschlossene im Volksmund als PENTACON-Schwimmhalle bekannte Hallenbad war beliebt, technisch jedoch verschlissen und genügte modernen Anforderungen nicht mehr.

So gesehen ist das neue ganzjährig nutzbare Neiße-Bad dringend nötig gewesen und in seiner Gesamtkonzeption eine vernünftige Lösung, auch wenn die Sportler mehr Trennung vom öffentlichen Bereich gewünscht hätten.

Sieben Vereine sind es, die ab dem 22. Oktober ihr neues Domizil in Besitz nehmen werden. Der SV Lokomotive Görlitz e.V., die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, die Behindertensportler des NSV Gelb-Weiß, der Postsportverein, die EUREHA Sportgemeinschaft, der Görlitzer Tauchclub und Medizin Görlitz e.V. teilen sich in die Trainingszeiten. Die Verhandlungen mit weiteren Vereinen laufen. Das Sportbecken kann auch von den Schulen und der Bevölkerung genutzt werden.

Das Neisse-Bad ist zum Teil zweigeschossig gebaut und hat eine Fassadengestaltung aus Glas, Stahl, Beton und Holz. Durch einen Windfang betritt der Gast das Foyer. Dort befinden sich die Wartezonen für Besucher und eine zentrale Info- und Kassentheke. An einem kleinen Kiosk werden Getränke und Snacks bereitgehalten.

Mit dem Auto von der Pomologische Gartenstraße kommend, findet der Besucher ein großes Angebot an Parkplätzen direkt vor dem Badeingang.

Den Schulen und Vereinen stehen vier Sammelumkleideräume zur Verfügung. In jeder Umkleide gibt es eine separate Umkleide - womöglich, damit Schüler nicht mit nackten Lehrern konfrontiert werden. In den Umkleideräumen sind jeweils 40 Schränke von 25cm Breite und 185cm Höhe vorhanden.

Den Sportlerumkleiden sind eigene Duschen und Toiletten - sogenannte „Vorreinigungseinheiten“ - und der direkte Zugang zu den Sport- und Lehrschwimmbecken zugeordnet, damit ein Parallelbetrieb zwischen Schul-/Vereinssport und Freizeitbereich möglich ist.

Im großen allgemeinen Umkleidebereich sind acht Wechselzellen und sechs Familienumkleidemöglichkeiten eingebaut. Für den Badegast stehen 202 einstöckige Schränke zur Verfügung.

Behinderten haben einen eigenen Umkleideraum und eine behindertengerechte Duschen mit WC sowie insgesamt vier Schränke zur Verfügung. Zusätzliches gibt es in den Duschräumen der Schüler und Sportler behindertenfreundliche Duschen und Zugänge sowie eine weitere behindertengerechte Toilette.

Ds Bad ist so angelegt, dass der Badegast entweder in den Sportbereich oder in den Erlebnisbereich gelangt. Beide Bereiche sind innerhalb des Bades miteinander verbunden.

Die dreiseitig verglaste Pultdach-Halle ist im Schnitt etwa sechs Meter hoch. Hier befindet sich das Sportbecken mit einer Wasserfläche von 417 m². Das reicht für sechs Bahnen á 25 Meter mit einer Wassertiefe von 2,00 bis 3,85 Meter. Im tiefen Beckenbereich ist ein 1-Meter-Sprungbrett und eine optionale 3-Meter-Plattform vorgesehen. Das Wasser wird auf 26 bis 28 Grad Celsius angewärmt.

An der Ostseite des Beckens befinden sich Wärmebänke, die zugleich als Zuschauerplätze bei Wettkämpfen dienen. Das Lehrschwimmbecken mit einer Wasserfläche von 115 m² und einer Wassertiefe zwischen 60 und 135cm befindet sich auf der Eingangsebene in funktionalem Zusammenhang zum Sportbecken. In diesem Bereich wurde auch ein Vereinsraum mit einer Regiekanzel zum Sportbecken und eigenem Zugang von Außen vorgesehen.

Neben dem Sportbereich liegt, durch Schwimmmeisterkabine und Geräteraum sowie zwei abschließbare Glastüranlagen getrennt, der Therapie- / Bewegungsbereich. Das Bewegungsbecken hat eine durchgehende Wassertiefe von 1,35 m. Die Oberkante des Wasserspiegels wird aus funktionalen Gründen (Hilfestellung bei Übungen, Blickkontakt zu Übungsleitern etc.) mittels einer Sankt-Moritz-Rinne um 45 cm gegenüber dem Beckenumgang angehoben. Als Ausstattungsgegenstände sind therapietypische Einrichtungen wie durchgängige Holme an der Beckenkante, Nackenduschen, Unterwassermassagen in den Beckenwänden sowie Bodenbrodler integriert. Die Wassertemperatur des „Erlebnisbeckens“ beträgt 32°C bis 34°C.

Dem Bewegungsbecken im Eltern- und Kindbereich zugeordnet ist eine kleine Wasserfläche von ca. 30 m². Das Becken ist im Grundriss in 2 Bereiche geteilt: Ein Bereich mit einer Zugangsrampe weist eine Wassertiefe von 35 cm auf. Der andere Beckenbereich besitzt eine Wassertiefe von ca. 90 cm und dient durch die integrierten Sprudeldüsen in den Sitzflächen als „Verweilbecken“. Diese Beckenbereiche sind durch eine ca. 45 cm hohe Aufkantung und Edelstahlgeländer funktional und sicherheitstechnisch vom eigentlichen Bewegungsbecken mit der größeren Wassertiefe getrennt.

In den beiden genannten Bereichen wird die gesamte Westfassade von einer Aluminium-Glas-Konstruktion gebildet. Das Dach ist hier, wie beim Umkleide-Eingangstrakt - als begrüntes Flachdach ausgebildet. Zur Verbesserung der Raumakustik wurden in allen Wasserbereichen abgehängte, schallabsorbierende Deckenelemente unter der Dachkonstruktion vorgesehen.

Die Technik befindet sich vollständig im teilunterkellerten Bereich des Bades. Unter den Umkleideräumen, dem Sport-, Erlebnis- und Kinderbecken liegen Flächen für die Filter, die Lüftungstechnik, die Schwallwasserbehälter, die Rohrgänge, die Heizzentrale, ein Schaltschrankraum mit Trafo sowie Lagerflächen.

History:

Durch den Stadtrat der Stadt Görlitz wurde im April 2002 die Gründung des Zweckverbandes „Neiße-Bad Görlitz“ beschlossen. Mitglieder des Zweckverbandes sind die Stadt Görlitz (99 %) und die Stadtwerke AG Görlitz (1 %). Dem Zweckverband wurden die Aufgaben der Planung, Erschließung, Errichtung, Betreibung und Finanzierung des Sport- und Freizeitbades übertragen. Diese Aufgaben sind in der Satzung des Zweckverbandes festgeschrieben.
Mit der Planung des Sport- und Freizeitbades wurde im November 2002 das Architekten- und Ingenieurbüro Krieger beauftragt.

Die Kosten für den Bau, die Erschließung und die Baufeldfreimachung betragen rund 8,1 Millionen Euro (Netto). Das Sächsische Staatsministerium des Inneren hatte mit Bescheid vom 14.09.2006 bis zu 5,6 Millionen Euro Fördermittel bewilligt

Schritte auf dem Weg zum Neiße-Bad:

- Bauantrag 15.08.2005
- Baubeschluss 02.02.2006
- Baufeldfreimachung ab 16.03.2006
- 1. Spatenstich 30.05.2006
- Baubeginn Rohbau 31.05.2006
- Richtfest 08.02.2007
- Fertigstellung/Einweihung 19.10.2007

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 28.09.2007 - 13:52Uhr | Zuletzt geändert am 09.06.2020 - 16:22Uhr
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