Görlitzer Bahnhof: Im Güterschuppen gewesen?

Görlitz, 13. Juni 2016. Einst ein pulsierender Umschlagplatz sucht die Güterabfertigung nach einer neuen Verwendung. Zum "Tag der offenen Sanierungstür" kann man reingucken. Die Stadt, Vereine und Initiativen beleben die ehemaligen Güterabfertigungsanlagen zeitweilig neu.

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Zum "Tag der offenen Sanierungstür" 2016 öffnet der Güterschuppen am Görlitzer Bahnhof

Daniel Breutmann vom goerlitz21 e.V. kennt die Vorgeschichte der einstigen Güterabfertigung: "Im Zuge der Entwicklung von Görlitz zu einem der wichtigen Industriestandorte eröffnen die Güterumschlaganlagen in Bahnhofnähe den weltweiten Markt für Görlitzer Produkte und sichern die Versorgung. Von 1906 bis 1917 errichtet die Stadt im Zuge des Umbaus des Görlitzer Bahnhofs auf Drängen der lokalen Unternehmen und von Industriebetrieben die neuen Laderampen, den Güterschuppen, Zollabfertigungsanlagen und Betriebsmateriallager parallel zur Bahnhofstraße bis zum Brautwiesentunnel (Stand 1919). Bis 1993 bleibt die Anlage geöffnet. Mehr als 80 Jahre in Betrieb, werden die Gleisanlagen der Güterabfertigung 1993 vom Netz genommen. 2003 ziehen die letzten Mieter aus, seitdem stehen die denkmalgeschützen Anlagen der Güterabfertigung leer."

Filmbeiträge, Fotoausstellung, gastronomische Angebote, Güter-Bar, Familien- und Kinderprogramm laden ein zum Perspektivwechsel

Görlitzer Vereine und Initiativen haben für den "Tag der offenen Sanierungstür" ein interessantes Programm zusammengestellt: Filmbeiträge, Fotoausstellung, gastronomische Angebote, Güter-Bar, Familien- und Kinderprogramm. Der Verein goerlitz21, SAEK Görlitz, Tierra eine Welt, die Freie evangelische Gemeinde FeG, der Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec und das Netzwerk Industriekultur Görlitz freuen sich auf die Besucher.

Das weitreichende Gelände de einstigen Güterabfertigung ist Bestandteil des Sanierungsgebietes "Brautwiesenbogen". Auf den Flächen des einstigen Güterbahnhofs und innerstädtischer Brachen sollen nach den Plänen der Stadt als grüner Gürtel in der westlichen Innenstadt grüne Stadtlandschaften entstehen, die nahe Erholung bringen und neue Alltagswege eröffnen.

Prädikat: Hingehen!
Sonntag, 19. Juni 2016, von 10 bis 17 Uhr:
Tag der offenen Sanierungstür
Ehemalige Güterabfertigung an der Bahnhofstraße, 02826 Görlitz
(gegenüber der Krölstraße neben dem Penny-Markt).

Programm:

  • 10 bis 17 Uhr:
    Foto-Ausstellung, Lost Places Filmpremiere: Spurensuche in der Görlitzer Geschichte, Loggia Days and Nights "Güter-Bar"
    Natalie Hinze (15), Helena Winter (14) sind Schüler am Augustum-Annen-Gymnasium. Im Mai 2016 gehen die beiden Schülerinnen auf Spurensuche im Rahmen eines Praktikums beim SAEK. Inhalt des Medienprojektes des Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanals (SAEK) in Görlitz ist die Geschichte leer stehender Objekte, der sogenannten Lost Places. Lost Places (engl.) sind vergessene Orte. Manche sind verfallen oder nicht mehr genutzt, haben aber trotzdem eine spannende Geschichte zu erzählen. Die beiden Schülerinnen dokumentieren die Geschichte des Freisebades und der alten Güterabfertigung am Bahnhof. Zeitzeugen und Chronisten lassen sie zu Wort kommen in ihrer Videoarbeit. Premiere feiert der Kurzfilm im Rahmen des "Tag der offenen Sanierungstür" um 10.30 Uhr auf der Leinwand in der alten Güterabfertigung, einem der beiden Schauplätze. Beide Schülerinnen und der Studioleiter SAEK, Olav Giewald, sind zur Premiere anwesend. Der Film wird im Verlauf des Tages stündlich wiederholt.
    Der Film "Spurensuche" ist ein Kooperationsprojekt von goerlitz21 e.V. und des SAEK Görlitz, gefördert aus Mitteln der Sächsischen Jugendstiftung.

  • 10 bis 17 Uhr:
    Fotowanderausstellung "Unterwegs" zum Thema Industrie und Industriegeschichte im Dreiländereck
    Ungefähr hundert Fotos und etliche Fotoreportagen widmen sich der Industriekultur in der Euroregion Neiße und der südlichen Euroregion Spree-Neiße-Bober. Die gezeigten Bilder sind Teilnehmerbeiträge des Fotowettbewerbs "Unterwegs" aus dem Jahr 2015, veranstaltet vom Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec e.V. (FVKS). Zu sehen sind Aufnahmen zur Industriegeschichte, ebenso Industrielandschaften, Technik, Gebäude und Maschinen aus der deutsch-polnisch-tschechischen Euroregion.
    Der Fotowettbewerb “Unterwegs” wurde mit dem 1. Preis der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa 2015 ausgezeichnet. Die Ausstellung begleitet den aktuell laufenden Fotowettbewerb "Unterwegs“ 2016. Bis zum 25. Juli können Fotos und Reportagen zum Thema "Schauplätze" online auf www.fotowettbewerb.fvks.eu eingereicht werden. Der FVKS (Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec e.V.), als Veranstalter des Wettbewerbs, lobt Preise im Wert von insgesamt rund 1.500 Euro aus.

  • 14 bis 17 Uhr:
    Mobiles Café auf dem Platz vor dem Güterschuppen

  • 15 bis 16 Uhr:
    Familien- und Kinderprogramm des Tierra eine Welt e.V.

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  • Quelle: red | Bildquelle: goerlitz21 e.V.
  • Erstellt am 12.06.2016 - 15:39Uhr | Zuletzt geändert am 21.06.2017 - 08:47Uhr
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