Neue Sicherheitsregeln – Weihnachtsshopping dieses Jahr nur noch offline?

Görlitz, 7. Dezember 2015. Jedes Jahr aufs Neue bricht mehrere Wochen vor Weihnachten ein regelrechter Shoppingwahn aus. Spätestens dann gibt es auch in der Görlitzer Innenstadt zeitweise kein Durchkommen mehr. Wer sich diesen Stress nicht antun möchte, setzt lieber auf das Shoppen online. In der diesjährigen Vorweihnachtszeit dürfte das aufgrund von neuen Sicherheitsregeln allerdings etwas mühsamer werden.
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Online-Händler befürchten Kundenverlust

Der Online-Handel erlebt momentan einen regelrechten Boom. Ob Kleidung, Bücher, Elektrotechnik oder gar Lebensmittel – die Auswahl in den einzelnen Shops ist riesig, die Preise oft unschlagbar und der Bestellvorgang schnell und unkompliziert. Dabei bemühen sich die Betreiber, ständig neue Lösungen und Erweiterungen für ihre Online-Shops zu finden. Anbieter wie 1&1 reagieren und bieten beispielsweise mit der Onlineshop-Software Magento günstige Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen an. Das Geschäft mit dem Online-Shop boomt also auf allen Seiten. Durch die kürzlich eingeführten neuen Sicherheitsregeln für die Zahlung in Online-Shops könnte sich das allerdings auch schnell wieder ändern.

Mit den neuen Regeln steigt zwar die Sicherheit von Zahlungsvorgängen über das Internet, der Bezahlvorgang an sich wird dadurch aber deutlich verlangsamt. Ab nun müssen Online-Shop Kunden beim Bezahlen ihre Identität zweifach prüfen lassen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) will die Mindestanforderungen an die Sicherheit von Internetzahlungen verschärfen und damit Cyber-Kriminalität erschweren. Die neue Richtlinie gilt für Einkäufe ab einer Summe von 30 Euro, die per Lastschrift oder Kreditkarte bezahlt werden. Bei Zahlung mit der Kreditkarte beispielsweise reicht es zukünftig nicht mehr aus, die Karten- und Prüfnummer einzugeben, bei der neuen Zwei-Faktor-Prüfung muss zusätzlich ein Passwort, eine TAN-Nummer oder ein Fingerabdruck-Scan hinterlegt werden. Von der neuen Regelung ausgenommen sind die beiden Zahlungsmethoden PayPal und der Kauf auf Rechnung.

Momentan lässt sich nur erahnen, welche Veränderungen die neue Richtlinie auf das Zahlungs- und Kaufverhalten der Online-Kunden bewirken wird. Die Befürchtung, dass es dadurch vermehrt zu Kaufabbrüchen kommt, liegt allerdings nahe. Laut einer aktuellen Umfrage von Trusted Shops würden 29 Prozent der Befragten auf andere Verfahren setzen, wenn das altbewährte Kaufsystem durch die Sicherheitsverschärfung aufwendiger werden würde. Knapp 10 Prozent würden aufgrund von komplizierterem Zahlungsverfahren den Kauf abbrechen und 15 Prozent sogar ganz den Online-Shop wechseln, wenn dieser keine von dieser Regelung ausgeschlossenen Verfahren anbietet.

Doch obwohl ein großer Teil der Befragten der neuen Richtlinie eher skeptisch gegenübersteht, ist die Sicherheit beim Bezahlen im Internet dennoch ein Thema. Für 32 Prozent der befragten Personen hat noch immer eine sichere Zahlungsmethode Priorität. Demgegenüber stehen lediglich acht Prozent, die stattdessen ein einfaches und schnelles Zahlungsverfahren bevorzugen würden. Insgesamt hat die Hälfte der Befragten angegeben, ein Zahlungsverfahren selbst dann weiterhin zu nutzen, wenn es komplizierter und aufwendiger werden würde. Wie Online-Kunden nun tatsächlich auf die neuen Sicherheitsregeln reagieren, bleibt aber vorerst abzuwarten.

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  • Quelle: red | Foto: © Flickr "Bezahlen mit Kreditkarte", Foto: aufgehts2013, Lizenz: CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten.
  • Erstellt am 07.12.2015 - 16:57Uhr | Zuletzt geändert am 07.12.2015 - 17:18Uhr
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