Markersdorfer Eltern proben den Aufstand

Markersdorfer Eltern proben den AufstandMarkersdorf, 10. Mai 2021. Mit einer Online Petition wenden sich Vertreter der Grundschule Markersdorf gegen die Abschaffung des Schülerverkehrs im Landkreis Görlitz ab dem Jahr 2022. Besonders ärgerlich: Haltestellen, wie etwa an der Grundschule Markersdorf, sollen ganz entfallen und Grundschüler müssen im Nirgendwo des ländlichen Raums, wo nur selten ein Bus fährt, umsteigen. Für Kinder, die hier etwa im Winter den Anschluss verpassen, ist der Tag unter Umständen im wahrsten Sinne des Wortes gelaufen.

Abb.: Markersdorf – im Bild die Grundschule – verwirklicht den Anspruch, eine kinderfreudliche Kommune zu sein, für die Schülerbeförderung ist hier allerdings der Landkreis Görlitz verantwortlich
Archivbild: © BeierMedia.de
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Für den Erhalt des Schülerverkehrs im ländlichen Raum

Markersdorfer Eltern befürchten nun, dass sie anstelle der Fahrt ihrer Kinder mit dem Schülerbus wieder Elterntaxi spielen müssen – mit allen negativen Folgen für den Zeitaufwand bis zum Verkehrschaos an der Schule. Die geltend gemachten Nachteile und Befürchtungen im Zusammenhang mit dem Wegfall des Schülerverkehrs kann man auf der Webseite der Großgemeinde Markersdorf im Artikel "Online Petition: Schulbus für Landschulen retten!" nachlesen.

Das einzigartige Marketing des Landkreises – Einzigartigkeit ist kein Qualitätsmerkmal, unvergessen sind das Fußtritt-Logo und die Unfähigkeit, die Marketing-Steilvorlage "Bananenkreis" fröhlich aufzugreifen – bringt nun auch die mit Fördermitteln unterstützte Landkreis-Initiative vom "UnbezahlbarLand" zur Wirkung: Offenbar unbezahlbar ist hier nun der Schülerverkehr – und das, nachdem sachsenweit zwischen 1995 und 2010 rund 800 Schulen zwecks Kosteneinsparung geschlossen wurden; mal abgesehen von den renitenten Seifhennersdorfern, die ihre Mittelschule retteten. Damals sahen sich die Rechtsanwälte Schmidt, Günther & Lattermann veranlasst, das sächsische Kultusministerium darauf hinzuweisen, dass diese beabsichtigte Schulschließung "nur Nachteile in Form von zusätzlichen, bisher nicht notwendigen Beförderungsleistungen notwendig macht", wie im am 14. Oktober 2012 erschienenen Artikel "Sollte die Mittelschule Seifhennersdorf Opfer einer Polit-Intrige werden?" festgehalten ist.

Die unmittelbaren Mehrkosten der Schülerbeförderung müssten also den aus den Schulschließungen resultierenden Einsparungen gegenübergestellt worden sein, die zeitlichen Mehrbelastungen der Kinder nicht einkalkuliert. Dass sich Eltern nun angesichts der Tatsache, dass die Schulbusse im Landkreis Görlitz dem Rotstift zum Opfer fallen sollen, schlichtweg veralbert vorkommen, ist nachvollziehbar und zeugt von wenig Sensibilität für die Interessen von Schülern und Eltern.

So drücken es die Petenten aus:
Die Online Petition "Schulbus für Landschulen retten!" ist hier zugänglich.

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  • Quelle: red | Foto: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 10.05.2021 - 10:17Uhr | Zuletzt geändert am 10.05.2021 - 11:40Uhr
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