Görlitz bietet Fotografen wundervolle Motive

Görlitz bietet Fotografen wundervolle MotiveGörlitz, 4. Dezember 2019. Görlitz, die Stadt ganz im Osten Deutschlands, im Fokus. Über die Jahrhunderte entstanden hier einzigartige Sehenswürdigkeiten, für die Görlitz heute weithin bekannt ist. Renaissancehäuser und Barockbauten in Verbindung mit Kirchen und der der Stadtanlage insgesamt mit ihren Sichtachsen und wundervollen Parks sind nur einige Aspekte, welche diese schöne Stadt ausmachen.

Der Postplatz vor seiner Umgestaltung in einem im Jahr 2011 erschienenen Beitrag des Görlitzer Anzeigers, der anlässlich einer Buchpräsentation und einer Ausstellung die Geschichte des Platzes beleuchtete
Foto: © Görlitzer Anzeiger
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Bessere Fotoaufnahmen machen und diese wertschätzen

Bessere Fotoaufnahmen machen und diese wertschätzen
Im Jahr 2015 – die Umgestaltung des Postplatze war im vollen Gange – bot die Muschelminna genannte Dame des Toberentzbrunnens Anlass für einen despektierlichen Aprilscherz des Görlitzer Anzeigers: "Zu nackt für diese Stadt" war die Schlagzeile
Foto: © Görlitzer Anzeiger

Nicht verwunderlich, dass Touristen und auch Fotografen – ob nun ambitionierte Hobbyfotografen oder Profis – immer wieder mal einen Abstecher nach Görlitz machen, wenn sie sich in der Lausitz aufhalten. Görlitz bietet einzigartige Motive, die so schön sind, dass sie beeindruckend präsentiert sein wollen und nicht nur in Görlitz viele diese auf einer Fotoleinwand gedruckt im Wohnzimmer hängen haben. Das ist ja die Kehrseite der Digitalfotografie: Selbst die allerbesten Lichtbilder geraten irgendwann auf einem Speichermedium in Vergessenheit oder gegen gar verloren. Wer ihm wichtige Aufnahmen bewahren möchte, kommt um einen hochwertigen Ausdruck nicht herum. So gesehen haben das Familienalbum oder wenigstens die Fotoschatulle auch heute noch ihre Berechtigung.

Doch zurück, um auf den Punkt zu kommen: Welches sind die schönsten Sehenswürdigkeiten, die Fotografen und Touristen beim ersten Besuch in Görlitz gesehen haben sollten?

Von Hallenhäusern, Profanbauten, Kirchen und Parks

Görlitz könnte locker eine Garantie geben: Liebhaber der Architektur werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Immerhin wurde die Stadt vor einigen Jahren in einer Fotoausstellung als "Auferstehung eines Denkmals" gefeiert. Der sanierte Postplatz, die Türme der Stadt, die Kirchen, etwa die Klosterkirche am Obermarkt, die Nikolaikirche in der Nikolaivorstadt und die hoch über der Lausitzer Neiße aufragende Pfarrkirche Sankt Peter und Paul, gleich daneben das Waidhaus als ältester Profanbau der Stadt und das Rathaus am Untermarkt mit seinen Uhren sind nur einige der architektonischen Highlights, die Görlitz zu bieten hat.

Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit sind die Görlitzer Hallenhäuser, Kaufmannspläste ganz eigener Art, die ihre beeindruckende Architektur erst im Inneren entfalten. Von den etwa 35 Hallenhäusern sind nur wenige zugänglich, so als Gaststätte oder im Schlesischen Museum zu Görlitz. Für den Besuch weiterer Hallenhäuser bieten sich darauf ausgerichtete Stadtführungen und der jährliche Tag des offenen Denkmals an. Wer gern Grün im Bild hat, sollte Fotomotive in den Parks und in den etwas versteckten Grünanlagen suchen; neben dem Stadtpark sind der Nikolaizwinger und die unweit der Altstadtbrücke gelegene Ochsenbastei ganz besondere Fototipps.

Alles eine Frage der Perspektive

Fotografen, die über eine entsprechende Kamera verfügen und an hoher Bildqualität interessiert sind, sollten nicht nur ein Weitwinkelobjektiv (niedrige Brennweite) mitbringen, um einen Gesamteindruck von den einzelnen Locations vermitteln zu können, sondern auch ein Teleobjektiv (lange Brennweite) einpacken, um architektonische Details formatfüllend einzufangen. Jeder sollte einmal einen genaueren Blick auf das Stadtbild werfen: Viele Fassaden und Haustüren sind mit wunderschönen Details verziert, die aus der Ferne gar nicht erkennbar sind. Und für jeden Besucher einer Stadt ist es ein guter Tipp, den Blick ab und an nach oben zu heben, denn viele Fassadendetails finden sich immer wieder an der Etage unter der Dachrinne.

Die Kamera draufhalten kann jeder, oft sehen die Aufnahmen dann wie ein typisches Postkartenmotiv aus. Doch mit ein paar wenigen Kniffen kann man einzigartige Bilder zaubern, so dass selbst die Görlitzer Einwohner, die ihre Stadt gut zu kennen glauben, staunen. Damit Motive nicht langweilig wirken und mehr Tiefe bekommen kann es helfen, einen Vordergrund einzubeziehen. Wie wäre es, wenn man auf dem Postplatz ganz bewusst die Bepflanzung ins Bild einbezieht, um sie als Vordergrund zu nutzen? Das verleiht dem Bild mehr Spannung und vor allem Tiefe.

Fotografieren ist Malen mit Licht

Bilder zur Mittagszeit sollten besonders im Sommer vermieden werden. Dann steht die Sonne am höchsten und wirft ein hartes Licht, was die Bilder nach typischen Urlaubsaufnahmen aussehen lässt. Ganz im Gegenteil bietet sich immer wieder scheinbar eher schlechtes Wetter zum Fotografieren an: Besonders tolle Stimmungen werden erzeugt, wenn nach einem Regen die Sonne wieder hervorkommt; dann können Spiegelungen und mit etwas Glück der aufsteigende Dunst, wenn die Sonne die Pfützen aufleckt, ein Motiv bereichern. Die schneearmen Winter schaffen weitere Motive: Von den Blättern befreite Bäume erlauben ungeahnte Sichten auf Gebäude und der flache Sonnenstand führt zu einem sphärischen Eindruck. In der Görlitzer Altstadt präsentieren sich bei klarem Himmel vor allem in den Morgenstunden, aber auch vor Sonnenuntergang die Straßen und Plätze besonders beeindruckend.

Wer die Sonne selbst ins Bild einbeziehen möchte, sollte mit der Belichtung experimentieren: Auf die Sonne als Lichtquelle belichtet, erreicht man mitunter dramatische Stimmungen. Fotografen alter Schule wissen um die Effekte von Orange- und Rotfiltern in der Schwarz-Weiß-Fotografie, die in die gleiche Richtung bis hin zum Mondschein-Effekt gehen. Manche moderne Digitalkameras erlauben es, im Schwarz-Weiß-Modus solche Filtereffekte anzuwenden. Für einen natürlichen Eindruck sollte man jedoch eher aufs Motiv belichten – aber aufgepasst: Ist die Sonne im Bild, dann bitte nur ganz kurz, denn das Fotoobjektiv wirkt wie ein Brennglas auf den Sensor oder bei Analogkameras auf den Verschluss.

Ob man nun den Morgen, wenn die Stadt erwacht, mit seinem meist eher neutralen Licht oder den frühen Abend, wenn die Sonne tief steht und die Atmosphäre die blauen Lichtanteile so filtert, dass ein warmes, goldenes Licht auf die Stadt fällt, bevorzugt: Görlitz bietet für Fotografen schier endlose Anregungen.

Tipps:
    • Wer seine Fotoaufnahmen anderen zeigen möchte, der sollte darauf achten, dass jedes Bild eine kleine Geschichte erzählt, die man dann noch einmal kommentieren kann. So werden Fotografien auch für Unbeteiligte besonders interessant.
    • Zwar ist Görlitz heute als Filmstadt bekannt, war früher jedoch ein bedeutender Standort der Kamera- und der fotooptischen Industrie. Wer sich dazu auf Spurensuche begeben möchte, ist im Fotomuseum Görlitz als Ausgangspunkt richtig.

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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 04.12.2019 - 07:37Uhr | Zuletzt geändert am 04.12.2019 - 09:42Uhr
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