Leben wie Gott in Frankreich, aber bitte in Görlitz

Leben wie Gott in Frankreich, aber bitte in GörlitzGörlitz, 11. September 2019. "Tief im Osten, tief im Osten, ist es besser, viel besser, als man glaubt..." möcht' man dem Grönemeyer, Herbert das Wort im Munde herumdrehen und ihn auf Görlitz einschwören. Leider muss der Görlitzer Anzeiger mit seiner kleinen Einwohner-Anlock-Kampagne für Görlitz auf diese großartige Gallionsfigur verzichten und seine Botschaft etwas wortreicher transportieren.
Abbildung oben: Herrliche Landschaft unmittelbar vor den Toren der Stadt Görlitz. Die Kirschallee in Jauernick-Buschbach führt hinab zum Berzdorfer See, am Horizont die Ausläufer der Sudeten

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Raus aus dem Westen, rein in den Osten!

Raus aus dem Westen, rein in den Osten!
Vor dem Görlitzer Rathaus beim ViaThea Straßentheaterfestival 2019: Die Bash Street Theatre Company führt "Bellevue Hotel" auf

Weiter nach Osten als bis nach Görlitz geht es in Deutschland kaum. Ist das nun weit weg oder mittendrin? Durch ihre auf Deutschland bezogene Randlage war die Stadt seit der neuen Grenzziehung nach dem Zweiten Weltkrieg für lange Zeit tatsächlich von vielem abgehängt, vom Verkehr, von der Versorgung, von Informationen, von Mode, interessanterweise nur von einem nicht: von der Rockmusik in der "DDR". Die "Zwei Linden" in Görlitz-Rauschwalde waren ein fester Punkt in den Tourplänen aller damals wichtigen Bands – lang ist's her.

Blickt man heute auf Görlitz, erkennt man die Stadt kaum wieder. Die Wahrheit ist: Görlitz wird als Ort nicht nur wegen seiner baulichen Schönheit immer attraktiver. Sind in der Vergangenheit viele Menschen aus der Stadt regelrecht getürmt (das im VEB Nordstern hergestellte Getränk "Görlitzer Türmer" mag seinerzeit dazu beigetragen haben), hat sich das Blatt endlich gewendet und Görlitz kann voller Hoffnung auf Zuzug setzen. Zu den Argumenten der Zuzügler zählt die großzügige Anlage der Stadt und: Sie haben keine Lust mehr, überteuerte Mieten zu zahlen.

Kommt innerhalb der Bundesrepublik eine kleine Völkerwanderung von West nach Ost?

Der Wegzug aus den westlichen Bundesländern in den Osten, damals noch die "Fünf Neuen Länder" genannt, setzte gleich nach der deutschen Wiedervereinigung ein. Goldgräberstimmung herrschte, so mancher umging den Karrierestau in den alten Bundesländern und kassierte obendrein noch "Buschzulage". Versicherungsvertreter und Händler bekamen einen neuen Markt geschenkt und die marktwirtschaftlich unerfahrenen Ostdeutschen bezahlten reichlich Lehrgeld.

Heute sind die Motive, in den Osten zu ziehen, andere. Natürlich spielen Karrierechancen ein Rolle, viele aber sind hingerissen von den erhaltenen historischen Städten, der abwechslungsreichen Natur und den oft warmherzigen Menschen, denen besonders in den Städten Distanziertheit weitgehend fremd ist. Noch sind im Landkreis Görlitz Objekte erschwinglich, mit denen sich großzügige Wohnträume realisieren lassen, die besonders in den westdeutschen Ballungszentren undenkbar wären.

Jede Region hat ihre Vorzüge

Die westlichen Bundesländer üben natürlich einen gewissen Reiz aus. Vieles scheint perfekt und die Städte erscheinen deutlich jünger. Die Kaufkraft ist dort meist höher als in den östlichen Bundesländern. Auf der anderen Seite sind viele Menschen von den höheren Lebenshaltungskosten genervt, vor allem davon, dass die Mieten ständig weiter steigen. Für Studenten ist es fast unmöglich, eine Wohnung zu finden. Häufig muss man sich mit anderen Studenten zusammentun, um dort eine Unterkunft zu finden, und zur Absicherung des Vemieters Eltern in den Mietvertrag einbeziehen.

Besonders Senioren, die ein zwar sicheres, oft aber nur geringes Renteneinkommen haben, fühlen sich den hohen Kosten der Lebensführung in ihrer Lebensqualität eingeschränkt – schließlich will man sein Rentnerdasein genießen und das ohne Geldsorgen. Diejenigen, die bereits in Görlitz wohnen, lachen sich hingegen ins Fäustchen, sie profitieren von günstigeren Mieten und von einem überaus angenehmen Umfeld. Entgegen vieler Vorurteile ist Görlitz ist – auch wegen des bereits erfolgten Zuzugs – eine sehr offene Stadt, die nicht nur Deutsche, sondern auch Ausländer willkommen heißt. In Görlitz möchte man gerne bleiben, weil die Menschen sehr freundlich sind und die Stadt die ganze Bandbreite zwischen Gemütlichkeit und Dynamik bietet.

Existenzgründung in Görlitz

In Görlitz kann man sich in unterschiedlichsten Bereichen mit guten Erfolgsaussichten selbstständig machen, vor allem, wenn man auf modernes Marketing setzt. Ein 3D Video kann dabei helfen, seine Werbebotschaft besser darzustellen, um die Reichweite zu erhöhen und so bei potenziellen Kunden auch außerhalb von Görlitz Aufmerksamkeit zu erlangen.

Macht man sich in Görlitz selbstständig, so profitiert man von einer Kombination aus Vorteilen, die es so woanders wohl nicht gibt. Nennenswert sind die gut vernetzte Szene der Kreativwirtschaft und die Möglichkeit, sich mit den Gegebenheiten vor Ort eine eine herrliche Work-Life-Balance einzurichten. Die nahen Wälder und Mittelgebirge, der mittlerweile gut erschlossene Berzdorfer See und die Parks und in der Stadt selbst laden ein, ob nun zum Spaziergang oder zu sportlichen Aktivitäten. Nicht zuletzt empfinden viele das kontinentale Klima mit seinen herrlichen Sommern aus besonders angenehm.

Mehr:
16.09.2019: In Görlitz oder Umgebung ein Haus bauen

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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 11.09.2019 - 17:17Uhr | Zuletzt geändert am 09.01.2022 - 09:51Uhr
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