Görlitzer Katholiken kommen nach Münster
Görlitz | Münster, 7. Mai 2018. Für die knapp 30.000 Katholiken im Bistum Görlitz beginnen übermorgen in Münster fünf wichtige Tage: Nach Leipzig 2016 lädt nun die Stadt des Westfälischen Friedens zum 101. Deutschen Katholikentag unter dem Motto "Suche Frieden" ein.
Mal für ein paar Tage raus aus der Diaspora
Thema: Woanders
"Woanders" – das ist das Stichwort, wenn der Görlitzer Anzeiger auf Reisen geht und von Erlebnissen und Begegnungen "im Lande anderswo" berichtet. Vorbildliches, Beispielhaftes und Beeindruckendes erhält so auch im Regional Magazin seine Bühne.
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Obgleich Görlitz unter den 27 deutschen Diözesen die allerkleinste ist, mangelt es in der Diaspora nicht an Selbstbewusstsein: "Auf nach Münster – Bistum sucht Frieden und bietet: Diaspora und Spreewaldgurken" ruft das Bistum Görlitz im Internet auf.
Damit will das Bistum sich nicht nur im Glauben positionieren, sondern auch für die Region werben. Doch Spreewaldgurken aus Görlitz? In der Tat markiert der Bischofssitz Görlitz beinahe den südlichsten Punkt des Bistums, das neben dem Dekanat Görlitz-Wittichenau im niederschlesischen Teil Sachsens in der brandenburgischen Niederlausitz die Dekanate Lübben-Senftenberg und Cottbus-Neuzelle umfasst. Das Gebiet entspricht exakt dem westlich von Neiße und Oder gelegenen Teil des es früheren Erzbistums Breslau.
Diaspora war hier seit der in der Lausitz friedlich verlaufenen Reformation schon immer: Vor 1945 gab es im Gebiet 33.000 Katholiken, deren Zahl durch Kriegsflüchtlinge und Vertriebene auf 150.000 hochschnellte. Doch die religionsfeindliche "DDR"-Zeit und der wirtschaftlich bedingte Wegzug vieler Leute ließ nach 1990 die Zahl wieder unter das Vorkriegsniveau schrumpfen. Eine wichtige Stütze der Katholischen Kirche im Bistum Görlitz sind die Sorben, bei denen der katholische Glaube zum Selbstverständnis gehört. So sind die Pfarrgemeinden in Cottbus / Chóśebuz und Wittichenau / Kulow neben Görlitz die größten im Bistum.
Münster ruft: "Herzlich willkommen!"
Ganz anders die Situation in Münster, das Katholikentagbüro nennt das dortige Bistum "weit, bunt und vielfältig". Der Katholizismus ist in der Stadt omnipräsent, nicht allein durch die vielen Kirchen, sondern er hat auch die Menschen geprägt.Zur Vorbereitung auf den 101. Katholikentag gibt es vielfältige Initiativen. So wollen sich Studenten des bischöflichen Kollegs Coesfeld (mit langem "o" gesprochen) für die Kinderbetreuung während des Treffens engagieren. Coesfeld ist – neben Münster, Steinfurt, Telgte und Warendorf – einer der fünf Kreise des Münsterlandes. Aus dem Vest (sprich: Fest) Recklinghausen, einst einer der weltlichen Herrschaftsbereiche der Kölner Erzbischöfe, kommen hundert Aktivisten, um an einem "Abend der Begegnung" mit ihrer Vorstellung des Ruhrgebietes die Bühne zu rocken.
Stellvertretend für die vielen anderen Aktivitäten seien noch die Görlitzer genannt. Sie wollen an einem eigenen Stand aufzeigen, was sie auf der Suche nach Frieden zu bieten haben: Diaspora, Kloster, Brücken – womit sie weit über die Spreewaldgurke hinausgehen.
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- Quelle: TEB | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 07.05.2018 - 06:47Uhr | Zuletzt geändert am 21.06.2022 - 17:01Uhr
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