IG BAU fordert mehr Sozialwohnungen zur Entlastung der Staatskasse
Görlitz, 6. März 2024 . Die finanzielle Last der Wohnkostenunterstützung im Kreis Görlitz wiegt schwer für den Staat, der monatlich über 2,4 Millionen Euro für Mietzahlungen aufbringt. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) appelliert an die Mitglieder des Bundestags, die Schaffung von Sozialwohnungen voranzutreiben, um die Abhängigkeit von Mietpreisen zu reduzieren und langfristig die Ausgaben zu senken.
Sachsen unter Zugzwang: 47.800 Sozialwohnungen sind bis 2030 erforderlich. (Symbolbild)
Bild von Alina Kuptsova auf Pixabay
Über 2,4 Millionen Euro „Staats-Miete“ pro Monat
Im letzten Herbst unterstützte der Staat 9.500 Haushalte mit insgesamt 14.000 Menschen im Kreis Görlitz bei den Kosten der Unterkunft. Die Zahlungen vom Job-Center für Bürgergeld-Empfänger an die Vermieter für die Kaltmiete beliefen sich allein im Oktober auf mehr als 2,4 Millionen Euro, eine Summe, die neben den Wohngeldzahlungen und weiteren Übernahmen der Unterkunftskosten zu Buche schlägt.
Roland Müller von der IG BAU Ostsachsen betont die Effektivität von Sozialwohnungen gegenüber der aktuellen Praxis der Mietkostenübernahme. Sozialwohnungen bieten eine langfristig kostengünstigere Lösung und wirken als regulierende Kraft auf dem Wohnungsmarkt.
Appell für mehr sozialen Wohnungsbau
Die Vernachlässigung des sozialen Wohnungsbaus über Jahrzehnte hinweg hat zu einem erheblichen Mangel geführt. Allein in Sachsen muss der Bestand an Sozialwohnungen bis 2030 um über 47.800 Einheiten erhöht werden, um den Bedarf zu decken. Diese Zahlen stützen sich auf eine Studie des Pestel-Instituts für das Bündnis „Soziales Wohnen“.
Der IG BAU-Bezirksvorsitzende appelliert an die Abgeordneten, die Investitionen in Sozialwohnungen zu erhöhen. Ein bundesweites „Sofort-Budget Sozialwohnungsbau“ von 50 Milliarden Euro und eine reduzierte Mehrwertsteuer für den Neubau von Sozialwohnungen könnten den notwendigen Schub geben.
Die Schaffung von Sozialwohnungen ist nicht nur eine ökonomisch sinnvolle Maßnahme, sondern dient auch der sozialen Gerechtigkeit, indem sie benachteiligten Gruppen bessere Zugangschancen zum Wohnungsmarkt bietet. Die IG BAU Ostsachsen unterstreicht die Dringlichkeit des Handelns, um den Mangel an Sozialwohnungen als „Akutproblem“ anzugehen.
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- Quelle: red / PM IG Bau
- Erstellt am 06.03.2024 - 12:45Uhr | Zuletzt geändert am 06.03.2024 - 12:50Uhr
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