Zahnersatz durch Implantate – das sollte man wissen

Zahnersatz durch Implantate – das sollte man wissenGörlitz, 6. August 2022. Obwohl die Mundhygiene heutzutage deutlich besser ist, als es noch vor wenigen Jahrzehnten der Fall war, gehören Zahnerhalt und Zahnersatz deutschlandweit noch immer zum Tagesgeschäft von Zahnärzten. Laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Implantologie erhalten Patienten pro Jahr insgesamt rund 1,3 Millionen Zahnimplantate. Das macht das Implantat zu einer besonders gängigen Methode im Bereich Zahnersatz. Was sollte man über Zahnimplantate, Vorgehen, Methoden und Kosten wissen?

Abb.: Schematische Darstellung des umgangssprachlich Stiftzahn genannten Zahnimplantats
Grafik: Mudassar Iqbal, Pixabay License (Bild bearbeitet)
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Wozu ein Zahnimplantat?

Muss ein Zahn aufgrund schwerer Schäden entfernt werden, kommt es zu einer Zahnlücke. Handelte es sich dabei um einen bleibenden Zahn, bleibt die Lücke dauerhaft bestehen, sofern man sie nicht durch einen Zahnersatz füllt. Auch wenn häufig die Mahlzähne im hinteren, kaum sichtbaren Bereich des Mundraumes betroffen sind, sollten Patienten einen Zahnersatz in Betracht ziehen: Wird eine Zahnlücke nicht geschlossen, kann es passieren, dass der gegenüberliegende Zahn in die Lücke hineinwächst – ein unkontrolliertes Weiterwachsen kann zu Fehlstellungen und auch zu einem erhöhten Verletzungsrisiko führen.

Früher wurden Zahnlücken vor allem durch künstliche Gebisse oder durch Kronen gefüllt. Bei einem Gebiss müssen jedoch mehrere Zähne der Zahnreihe entfernt werden, um Stabilität zu gewährleisten. Deshalb wird diese Methode überwiegend bei älteren Personen oder bei Patienten mit schlechter allgemeiner Mundgesundheit angewendet. Bei einer Krone müssen die Nachbarzähne der Lücke abgeschliffen werden, um Platz für das Aufsetzen der Brücke zu schaffen.

Ein Implantat ist die einzige Lösung, bei der keine andere Zähne in Mitleidenschaft gezogen werden. Doch die Methode ist invasiv: Im Rahmen eines kleinen Eingriffes wird eine Art Schraube in den Kieferknochen eingesetzt. Auf diese Schraube wird dann nach dem Abheilen eine angepasste Krone gesetzt. Moderne Praxen verwenden zur Durchführung die sogenannte computergestützte Implantologie. Weiterführende Informationen erhalten Interessierte unter anderem hier: https://www.Zahnaerzte-in-regensburg.de/

Voraussetzungen für ein Implantat

Ein Implantat ist nur möglich, wenn der Vorgängerzahn vollständig entfernt worden ist. Außerdem gibt es Krankheiten, die ein Ausschlusskriterium darstellen können – etwa Diabetes Mellitus oder rheumatische Diagnosen. Auch bei einem stark abgebauten Kieferknochen kann ein Implantat nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen eingesetzt werden.

Patienten sollte überdies bewusst sein, dass ein Implantat sehr gute Mundhygiene erfordert – ohne diese kann es durch Bakterien vor allem am Übergang von Implantat zum Zahnfleisch zu Entzündungen kommen. Bei einer Voruntersuchung klären Zahnärzte mögliche Ausschlusskriterien mit Patienten ab.

Arten von Implantaten

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen den besonders gängigen Schrauben- und Zylinderimplantaten, die eingeklopft werden, und den früher vorwiegenden Blattimplantaten. Der Zahnersatz selbst besteht in der Regel aus keramischen Werkstoffen oder aus Titan.

Verfahren der Zahnimplantologie

Es gilt: Je schneller das Implantat nach dem Zahnverlust eingesetzt werden kann, desto besser. Findet das Einsetzen direkt nach der Entnahme des Zahnes statt, spricht man von einem Sofortimplantat.

Das Implantat wird möglichst gut im Knochen verankert. Um die notwendige Größe und Länge zu ermitteln, verwenden Zahn- und Kieferchirurgen bildgebende Verfahren – meist Röntgen. In der Regel findet der Eingriff unter örtlicher Betäubung oder leichter Sedierung statt. Auf die Schraube wird dann ein Provisorium gesetzt. Erst wenn alles gut verheilt ist, wird die finale Krone aufgesetzt.

Kosten für ein Zahnimplantat

Implantate gelten als die stabilste und langlebigste Form des Zahnersatzes. Weil das Verfahren jedoch einen Eingriff erforderlich macht, fallen zusätzlich noch weitere Kosten an. Diese können nach oben getrieben werden, wenn im Kiefer eine Knochenrückbildung besteht – speziell dann, wenn ein Knochenaufbau oder Spreading erforderlich wird.

Je nachdem, welcher Zahn betroffen und wie aufwendig das Implantologie-Verfahren ist, können die Kosten für ein Implantat im unteren bis mittleren vierstelligen Bereich liegen. Die gesetzliche Krankenkasse trägt jedoch meist nur rund 10 bis 30 Prozent der Kosten. Das liegt daran, dass viele Lücken kostengünstiger mit Brücken geschlossen werden könnten.

Den restlichen Anteil müssen Patienten selbst tragen. Es kann sich lohnen, eine umfassende Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Dabei gilt es zu beachten, ob die Police Wartezeiten enthält, welche Kosten wirklich übernommen werden und ob bereits vorhandene Zahnlücken mitversichert werden können. Mit zunehmendem Alter werden Zahnzusatzversicherungen in der Regel teurer.

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  • Quelle: red | Grafik: kreatikar / Mudassar Iqbal, Pixabay License (Bild bearbeitet)
  • Erstellt am 06.08.2022 - 14:02Uhr | Zuletzt geändert am 06.08.2022 - 14:49Uhr
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