Jazzhappen: Sechs Jahre ein eigen Ding

Görlitz, 26. November 2014. In Görlitz gibt es nicht nur große, sondern auch kleine, obendrein erlesen feine Institutionen. Ehe zweifelnd-fragende Blicke weiter um sich greifen, sei geschwind ein Beispiel genannt: Die Jazzhappen. Die originäre musikalische Lesebühne lädt für den 30. November 2014 ins Apollo Görlitz ein - um auf Wachstumskurs zu gehen.

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Jazzhappen gehen auf Wachstumskurs

Thema: Lesebühnen

Lesebühnen

Lesebühnen sind in Görlitz fester Kulturbestandteil - teils musikalisch unterlegt, teils mit Autoren von vor Ort, teils mit weitgereisten Schreib- und Lesenden.

Während die Wirtschaftsinstitute ihre Wachstumsprognosen zusammenstreichen, zelebrieren die Jazzhappyaner das Gegenteil: Ihre Show steht so sehr im Zeichen des Wachstums, dass sogar der Club of Rome resignert.

Die beiden Jazzhappen-Stammautoren Axel Krüger und Mike Altmann sehen sich innerlich gewachsen (immerhin besser als nur äußerlich oder - igitt! - umfänglich) und geben in ihrer Größe ihrem Gaststar Michael Bittner die Gelegenheit, Zauderern und Zweiflern augenzwinkernd Texte und Leviten zu lesen. Um Bittner richtig einzuordnen: Zwar ist er Kolumnist der Sächsischen Zeitung, jedoch auch Mitglied der Lesebühne Sax Royal und der bemerkenswerten Grubenhund-Bühne. Nach Görlitz bringt der freiwillig in der Hauptstadt der Republik lebende Wahlberliner sein neues Buch "Wir trainieren für den Kapitalismus“ mit.

Wenn es Nacht wird in Görlitz beim Vorstellungsabend und es genug der Worte ist, holt der musikdirektierende Saxofonist Michael Mönnig nach langer Pause einen gern gesehenen Gast an seine Seite: Das ist Philipp Bormann, der als Pianist und Liedsänger der Görlitzer Balkancombo JOCHEN 5 mit seinen Liedern die Ländergrenzen überfliegt.

Six years after

Nein, liebe bildungsfernen Leser, das heißt nicht, sechs Jahre im Arsch gewesen zu sein, sondern ist eine Anspielung auf die britische Bluesrockband Ten Years After und darauf, dass die Jazzhappen am 16. November 2008 erstmals eine Bühne samst Publikum verunsicherten. Man muss ja nicht gleich Kerzen anzünden, obgleich das den geschundenen Bühnenromantikerseelen sicher ein Wohlgefallen wäre.

Jedenfalls waren die glorreichen drei Typen zu ihrer Anfangszeit angetreten, um als "musikalische und kulinarische Mischung gegen die Wochenend-Ende-Depression" zu wirken. Daher auch die Happen neben dem Jazz - eine Mischung, die eine wachsende Fangemeinde gefunden hat. Jazzhappen-Nestor Axel Krüger scheint zum Fünf plus ersten Jahrestag dennoch leicht irritiert, als er treuen Blickes beteuert: "Wir sind sehr dankbar, dass uns das Publikum so lange sonntags die Treue hält.“

Naja, sonntags in der kleinen Stadt...

Prädikat: Unbedingt hingehen!
Sonntag, 30. November 2014, 19 Uhr,
Apollo Görlitz, Hospitalstraße 2, 02826 Görlitz.

Vorher die Eintrittsformalitäten klären!
Der Eintritt erleichtert um 15 Euro. Dafür gibt es leckere kulinarische Häppchen aus dem Café Am Flüsterbogen und sogar das Programm auf der Bühne.
Kaufen kann man die Tickets an Vorverkaufsstellen, an der Theaterkasse des Gerhart Hauptmann-Theaters und unter www.g-h-t.de. Auf Restbestände sollte man besser nicht spekulieren, Hasardeure können jedoch ihr Glück an der Abendkasse versuchen.

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  • Erstellt am 25.11.2014 - 22:06Uhr | Zuletzt geändert am 26.11.2014 - 00:37Uhr
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