Slampoeten in Görlitz / zuvor Workshop

Görlitz, 30. Juli 2015. Die Slamszene feiert in Görlitz einen Höhepunkt: Am 8. August gibt es in der Energiefabrik einen Poetry Slam, moderiert von Altslammer Mike Altmann. Besonderheit: Auch zwei Teilnehmer des Werk.Stadt.Garten-Poetry-Slam-Workshops vom 4. und 5. August werden auf der Bühne stehen.

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Der Preis ist hoch. Prozentig.

Thema: Lesebühnen

Lesebühnen

Lesebühnen sind in Görlitz fester Kulturbestandteil - teils musikalisch unterlegt, teils mit Autoren von vor Ort, teils mit weitgereisten Schreib- und Lesenden.

Altmann begrüßt, so die Ankündigung, die Slampoeten Marvin Weinstein aus Berlin, Hauptstadt der Republik, Jan Lindner, Nils Matzka und Sarah Teicher aus der Heldenstadt Leipzig sowie Bonny-Lycen Henze und Marilisa Feger aus dem elbflorentinischen Dresden zum öffentlichen Vergleich der Dichterperformance. Hinzu kommen die beiden Workshopteilnehmer.

Jeder der Slammer hat exakt sieben Minuten Zeit, das Publikum mit poetischen Wortkombinationen und Witz auf seine Seite zu ziehen. In der ersten Runde entscheidet die Stimmabgabe, im Finale der Applaus - der Sieger oder die Siegerin darf - des Dichters angemessen - einen hochprozentigen Preis mit nach Hause nehmen.

Prädikat: Unbedingt hingehen!

Sonnabend, 8. August 2015, 20 Uhr,
Energiefabrik, Bautzener Straße 32, 02826 Görlitz.

Schmankerl: Poetry-Slam-Workshop mit Mike Altmann


    Schon dem 4. August 2015 können slamaffine Interessenten in einem Workshop Iernen, zu texten und die Ergebnisse auf der Bühne kundzutun.

    Der Workshop dauert zwei Tage - genug Zeit, erst einmal die deutsche Slam-Szene zu beleuchten. Dann muss man selber denken: Per Brainstorming und Assoziationsübungen werden Ideen für eigene Texte generiert und entwickelt.

    Der zweite Tag steht ganz Zeichen der Performance und vermittelt Grundlagen zu Körpersprache und Stimmeinsatz.

    Wer den Workshop überstanden hat kann zu den beiden Teilnehmern gehören, die ihre Texte beim Poetry Slam am 8. August 2015 ans Volk bringen.

    Anmelden zum Workshop!
    Bitte möglichst zeitig unter Tel. 03581 - 8 93 19 28 oder per Mail an anna@second-attempt.de.

Potentes Slampotenzial in der Energiefabrik Görlitz


    Die Teilnehmer am Görlitzer Poetry Slam sind mindestens in der Szene bekannt:

    Der Berliner Slam Poet Marvin Weinstein etwa ist seit 2012 im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv. Seine Texte erstrecken sich von komisch-kabarettistischer Kurzprosa bis hin zu prahlerisch-pantheistischer Poesie. Dabei experimentiert er gern mit der Sprache und nimmt sich selbst nicht besonders ernst. Zuletzt gewann er im März 2015 trotzdem den Livelyrix-Poetry-Slam in der Scheune Dresden. Nils Matzka ist trotz seines jugendlichen Alters schon gut herumgekommen: 1991 in Hamburg geboren, in Wien aufgewachsen, in Baden-Württemberg groß geworden, dann nach Dresden gezogen und schließlich zum Studium in Leipzig gelandet. Der amtierende Leipziger Slam-Stadtmeister ist auch ein passabler Liedermacher, was er vor zwei Jahren bei den Jazzhappen im Görlitzer Apollo grandios demonstrierte.

    Bonny-Lycen Henze floh vor fünf Jahren aus der brandenburgischen Provinz und hoffte in Dresden auf Erleuchtung, unendliche Weisheit und Wohlbefinden. So richtig gefunden hat sie von alledem noch nichts, weswegen sie und ihre urbane Lyrik wohltuend lakonisch, direkt, aber trotzdem immer auch ein ganzes Stück kapriziös daher kommt. Derartig den eigenen Launen unterworfen zu sein, ist zwar anstrengend, ließ sie aber 2012 ihren Gedichtband "Herzeigen" (Edition Winterwork) veröffentlichen und treibt sie seither auf Poetry Slams und Lesebühnen. Aktuell gilt Bonny-Lycen Henze als Shooting-Star der Dresdener Poeten-Szene. Der Leipziger Jan Lindner hat zwar Philosophie studiert, würde sich selbst aber nie als Philosoph bezeichnen. Seine schriftstellerischen Werke brachten ihm bereits 2007 erste Auszeichnungen ein, u.a. beim Jungen Literaturforum Hessen/Thüringen. Der Gründer der Leipziger Lesebühne "Pinzette vs. Kneifzange“ kann ausgewachsene Sonettenkränze schreiben und performen und erhielt dafür den 1. Preis beim Schreibwettbewerb "Juli im Juni". Sein aktuelles Buch "Der Teddy mit den losen Kulleraugen" ist seit 2013 im Handel.

    Dazu gesellen sich Sarah Teicher aus Leipzig, die eigentlich lieber auf Lesebühnen unterwegs ist, einen klaren Stil leibt und ihre Magisterarbeit über Brecht geschrieben hat, sowie Marilisa Feger, die ursprünglich aus Schweinfurt kommt, jetzt in Dresden studiert und sich für das sächsische Finale im Poetry Slam qualifiziert hat. Tipp: Dieses findet nur einen Tag später, also am 9. August, in der Saloppe in Dresden statt.

    Da sich auch Nils Matzka, Bonny-Lycen Henze sowie Moderator Mike Altmann dafür qualifiziert haben, kann man in Görlitz also von einer kleinen Generalprobe vor dem "Grand Slam of Saxony" sprechen.

    Hintergrund: Buntes Programm im Werk.Stadt.Garten

    Der Werk.Stadt.Garten 2015 bietet im Sommer auf dem Gelände der Energiefabrik in Görlitz - wo seit 2014 das Jugend.Stadt.Labor RABRYKA aktiv ist und im vergangenen September das Fokus Festival stattgefunden hatte - ein buntes Programm beispielsweise mit Workshops für Slam Poetry, Urban Gardening, Gebärdensprache oder Graffiti. An den Wochenenden finden außerdem verschiedene Events wie Konzerte oder ein Filmabend statt.

    Noch bis zum 23. August 2015 gibt es hier die Möglichkeit, kreativ zu sein, zu entspannen, neue Menschen kennenzulernen oder eigene Ideen umzusetzen. Dazu sorgt die Pop-Up-Bar am wild-romantischen Werk.Stadt.Wald für kühle Getränke an lauschigen Sommerabenden.

    Geldgeber und Unterstützer

    Unterstützt und gefördert wird der Werk.Stadt.Garten 2015 u.a. von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, vom Verbund Offener Werkstätten, von der Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis, von der HIT Stiftung, von der Stadt Görlitz, vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk und von der Friedrich Ebert Stiftung.

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  • Quelle: red | Foto: Elisabeth Mochner
  • Erstellt am 30.07.2015 - 17:45Uhr | Zuletzt geändert am 30.07.2015 - 18:26Uhr
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