Görlitzer Welterbe-Antrag reloaded

Görlitz. Das war eng: Nur knapp zwei Wochen hatte die Stadt Görlitz Zeit, den Antrag zur Aufnahme ins Welterbe entsprechend der Vorgaben der Jury bzw. des Sächsischen Kabinetts völlig neu zu formulieren. Hintergrund: Dresden will das zurzeit auf Platz drei liegende Görlitz als zweiten sächsischen Kandidaten nominieren, wenn es gelingt, die "Leipziger Notenspur" als immaterielles Welterbe zu deklarieren. "Es war ein hartes Stück Arbeit, denn wir mussten unter großem zeitlichen Druck Zeit eine inhaltlich komplett neue Bewerbung erstellen", bestätigte Astrid Hahn, Mitglied der "Arbeitsgruppe Welterbe". Alle Beteiligten hätten großes Engagement und hohe Leistungsbereitschaft gezeigt, damit die Unterlagen am Mittwoch, dem 18. Juli 2012, nach Dresden gehen können. "Wir verfolgen nun einen anderen Ansatz und hoffen, dass dieser einerseits die Intentionen des Freistaates trifft und andererseits die Kultusministerkonferenz überzeugen wird“, wies Hahn auf den neuen Fokus des Antrags auf die Görlitzer Hallenhäuser hin.

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Hoffnungen liegen nun auf den Görlitzer Hallenhäusern

Die "Arbeitsgruppe Welterbe" hat nun den Schwerpunkt des Bewerbungsschreibens auf die Hallenhäuser in der Görlitzer Altstadt gelegt und sich einen weiteren Experten dazugeholt. Die Görlitzer Hallenhäuser entstanden zum Übergang von der Spätgotik zur Frührenaissance im späten 15. Jahrhundert. Sie vereinen auf einzigartige Weise Funktionen wie Repräsentation, Wohnen, Handelsplatz, Messe- und Lagerhaus. Die großzügig geschnittenen Hausanlagen dienten zudem dem Wirtschaftsbetrieb mit Brauerei und Ausschank sowie der Beherbergung von Gästen. Die Hallenhäuser sind von Kriegszerstörungen und Umbauten verschont geblieben und finden sich in dieser umfassenden Authentizität heute nur noch in Görlitz.

Mit dem Antrag muss der internationalen Jury, die die Kultusministerkonferenz der Ländern berät, dargelegt werden, dass die Görlitzer Hallenhäuser es wert sind, als Welterbe beachtet und erhalten zu werden. Dazu muss sowohl ihre Einmaligkeit begründet werden als auch ihre Unversehrtheit.

Die Görlitzer hoffen nun darauf, dass die Leipziger Notenspur im nächsten Jahr Aufnahme als immaterielles Welterbe findet und Görlitz auf die offizielle Liste des Freistaates nachrückt.

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  • Quelle: red | Archivbild 11. September 2011: BeierMedia.de
  • Erstellt am 17.07.2012 - 03:21Uhr | Zuletzt geändert am 17.07.2012 - 03:40Uhr
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