Atomkraftwerk im Dreiländereck? Nein danke!

Landkreis Görlitz Einem Atomkraftwerk auf der polnischen Seite der Neiße im Dreiländereck bei Zittau erteilte der SPD-Kreisverbandschef Thomas Jurk, MdL, ein klare Absage. U.a. im MDR waren am 11. April 2011 die polnischen Überlegungen zum möglichen mittelfristigen Bau eines Atomkraftwerkes bei Zittau bekannt geworden.

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Atomkraftpläne noch immer in CDU-Köpfen?

Thema: Atomwirtschaft in der Dreiländerregion

Atomwirtschaft in der Dreiländerregion

Die sächsische CDU hatte im Jahr 2005 über ein Atomkraftwerk in Hirschfelde bei Zittau diskutiert, im Jahr 2011 wurde ein mögliches polnisches Atomkraftwerk an der Neiße zum Thema. Zehn Jahre später steht die Suche nach einem Standort für ein Atommüll-Endlager im Fokus.

Angesichts dieser Nachricht ist ein CDU-Vorstoß aus dem Jahr 2005 wieder hochgespült worden. „Sachsens CDU hatte sich bereits 2005 für den Bau eines Atommeilers in Hirschfelde ausgesprochen, angesichts der tragischen Ereignisse in Japan können wir heute sehr froh sein, dass diese Hirngespinste schnell vom Tisch waren“, so Jurk weiter.

Ob die CDU-Atompläne wirklich ganz vom Tisch oder aus den Köpfen sind, daran lässt sich zweifeln, denn, so Jurk weiter: „Wenn Sachsens Umweltminister Frank Kupfer (CDU) jetzt zu den Plänen befragt ausführt, „die Diskussion um einen Ausstieg aus der Kernenergie nicht mit rot-grünem Tunnelblick zu führen“, scheint es als sei in der Landesregierung die Zeit stehen geblieben".


Kommentar:

Das Dreiländereck zwischen Polen, Tschechien und Deutschland mag für die Atomlobby ein idealer Kraftwerksstandort sein. Dünn besiedelt, wirtschaftlich runtergefahren, weitgehend perspektivlos. Dort freut man sich noch über Arbeitsplätze in der Atomwirtschaft, ist vielleicht die Annahme.

Gut im Ohr ist noch der Kommentar des polnischen Ministerpräsidenten zur Fukushima-Katastrophe: Polen liege nicht in einem erdbebengefährdeten Gebiet. Welch eine Arroganz angesichts der unbeherrschbaren Gefahren!

Möge man sich nicht von "sehr sicheren Kugelreaktoren" einlullern lassen - ein Risiko bleibt immer und die Endlagerung ist genau so wenig geklärt!

Baden-Württemberg ist überall,

der nächste Görlitzer Landrat ist ein Grüner,

vermutet Ihr Fritz R. Stänker

Kommentare Lesermeinungen (10)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

AKW Scheinheiligkeit

Von Dr. P. Sander am 02.06.2011 - 10:15Uhr
Sehr geehrter "Helmut",

leider kann ich nicht erkennen, ob Vorname oder Familienname.

Meine kurze Erwiderung auf Ihre Antwort erlauben Sie mir. Alternative Energie, sicherlich, aber keine Strommasten, keine Windräder in meiner Nähe usw., dies ist der Fokus der "Grünen", auf den sie zusammen mit dem "BUND" Wert legen. Noch ein Zusatz, der tschechische Ministerpräsident war doch jetzt in Ihrem Bundesland und hat eindeutig erklärt, die "Tschechische Republik" hält an der Atomkraft fest.

Wo war denn der Protest der SPD und der "Grünen", an der Spitze mit der Abgeordneten Frau Hermenau? Ich habe kein Plakat o.ä. gesehen.

Ihr MP Herr Tillich hätte doch eigentlich nach der Philosophie der o.g. Parteien auf das Schärfste protestieren müssen, oder nicht? Natürlich im Verbund mit allen Parteien im Landtag von Dresden. Nichts, aber gar nichts war zu hören! Ich nenne so etwas scheinheilig.

Na denn einen schönen Himmelfahrstag trotzdem.

MfG

Dr. Sander

Dr. Sandner und das AKW

Von Helmut am 01.06.2011 - 14:27Uhr
Ich kann dem Eintrag von Herrn Dr. Sandner nicht folgen. Der Beitrag, auf den er Bezug nimmt, enthält nur zwei Fakten:

a) Die SPD spricht sich gegen Atomkraftwerkspläne im Dreiländereck aus.

b) Die CDU hatte eigene Atomkraftwerksüberlegungen im Dreiländereck und es ist aus SPD-Sicht nicht sicher, ob diese wirklich ad acta sind.

Der Kommentar von Herrn Stänker verweist nur darauf, dass die Menschen immer mehr eine grüne Politik für wählbar halten.

In Bezug auf Atomkraft hatten die Grünen übrigens schon immer klare Ansage gemacht, während andere erst nach Fukushima zu taktieren begonnen haben.

AkW

Von Dr. Peter Sander am 31.05.2011 - 14:34Uhr
S.g. Damen u. Herren,

eigentlich hatte ich mir vorgenommen, keinen Beitrag mehr leisten, welche wie auch immer, meine Heimatstadt betreffen, ob direkt oder indirekt.

Aber wenn ich die Kommentare des Herrn Fritz R.Stänker lese, wird mir richtig unwohl. Mit objektiven Journalismus, tut mir leid, hat dies absolut nichts zu tun. Ich bin völlig unpolitisch, aber werter Herr Stänker, auf Grund Ihrer vorgefertigten Meinung, konkret ausgedrückt journalistisch völlig undiskutabel, können auch keine anderen Kommentare entstehen, wie z.Zt. lesbar.

Die CDU Deutschlands ist also Schuld, wenn der Souverän Polen ein AKW errichten möchte, wo auch immer.
Dann schicken Sie doch werter
Herr Stänker, die Vorsitzende der "Grünen", die Chefdiplomatin Claudia Roth. mit Ihrem Chefideologen Cem Özdemir, die selbst sagen, die Grünen sind keine Volkspartei, doch nach Warschau. Ich bin gespannt, was der polnische "Sejm" dazu sagt.

So s.g. Herr Fritz R. Stänker,mit Kritik können Sie ja sicherlich ganz souverän, ebenso die Damen und Herrn, die Ihnen, entschuldigen Sie meine Wortwahl, fast Bedingungs- und kritiklos folgen, umgehen.

Mein Schlusswort lautet: Plus in re publica!!

MfG

Dr. P. Sander

Übrigens, ich bin kein CDU- Wähler, ich gehe die Politik wertneutral an, im Gegensatz zu vielen anderen Zeitgenossen!!

Atomkraftwerk

Von Lily am 30.05.2011 - 09:17Uhr
Ich dachte echt, ich bin im falschen Film, als ich zum ersten Mal von diesen Plänen hörte.
Jetzt finde ich raus, dass es nicht nur ein Gerücht ist.

Also ich kann es gar nicht glauben, dass wir jetzt auch in den Fokus von Atomkraftwerken geraten.

Wenn Polen welche bauen will, was ich angesichts der Gefahren schon aberwitzig finde, dann bitte 200 bis 300 km von der deutschen Grenze entfernt und nicht gleich daneben!

Das nächste Wahlergebnis der CDU in Sachsen wird wohl anders aussehen, wenn solche Überlegungen publik werden...

AKW im Dreiländereck - Glückwünsche und Hochachtung

Von Anna am 17.04.2011 - 21:39Uhr
Glückwunsch, Herr Hurtado. Was zahlt man Ihnen von polnischer Seite, damit Sie uns verkaufen und unsere Lausitzer Heimat mal schnell zur Test-Spielwiese machen? Wollen Sie uns für dumm verkaufen mit Ihrer "sicheren" neuen Technologie? Wie definieren Sie denn hier das "Restrisiko"?

Glückwunsch, Herr Kupfer. Mit Ihrer Aussage, man dürfe einen Automaussstieg nicht durch die rot-grüne Brille sehen, haben Sie ja schon klar Position bezogen und somit dafür gesorgt, dass zur nächsten Wahl auch sonst treue CDU-Wähler ihr Kreuz bei "rot/grün" setzen werden. Von wem werden Sie bezahlt, von wem wurden Sie gewählt? Heften Sie sich diese Frage doch bitte an den Spiegel, wenn Sie jeden Morgen hineinschauen.

Hochachtung als Politiker hat sich nur der Oberbürgermeister von Görlitz verdient, der bereits bei der Jahrhunderflut und auch jetzt wieder für seine Menschen eintritt. Und dafür von den Politik-Schranzen im Landtag Prügel bezieht. Schöne Demokratie!

Kein Atomkraftwerk in unserer Region!

Von ko.bold am 14.04.2011 - 11:55Uhr
Hiermit rufe ich alle Beteiligten, also alle in dieser Region und jenseits der Grenze lebenden Menschen dazu auf, eine Petition nach Brüssel zu senden mit der klaren Aussage, keine Gestattung für dieses wahnsinnige Unterfangen zu erteilen. Bitte um weitere Stimmen dafür und Vorschläge, dieses Unterfangen der polnischen Regierung zu verhindern.

Auch die hiesige CDU sollte sich daran beteiligen, denn es geht hier nicht um Parteien oder Stadtratskämpfe, sondern um unsere Region und unsere Zukunft.

Deutschland plant Ausstieg und Polen fängt mit Atomstrom an

Von Lars am 14.04.2011 - 07:20Uhr
Es ist einfach zu gefährlich, Deutschland plant einen Ausstieg und Polen fängt mit Atomkraft an. Das kann nicht war sein, eine wenig besiedelte Region, aber was soll mit den Meschen werden, die hier Leben.

Polen sollte auch über alternative Kraftwerke nachdenken. Und nicht darüber, wie sie ihren dann wohl billigen Strom dann an uns verkaufen. Auf unser Gesundheitrisiko. Die Strahlung macht ja nicht an der Grenze stop.

Ich bitte darum, dass sich die Politiker unserer Region dafür einsetzen, dass in unsere schöne Lausitz kein Atomkraftwerk kommt.

MFG Lars

Zeitspiel beim Atomkraftwerk im Dreiländereck

Von Helmut am 13.04.2011 - 09:55Uhr
Unter http://www.mdr.de/nachrichten/8455027.html ist ein Video zu sehen (das erste), in dem ein Frank Meyer vom Sächsischen Umweltministerium das Problem auf die Zeitschiene schiebt: "Das sind alles sehr sehr lange Zeiträume. Es sind ja auch Klagen möglich ... wir reden hier ... von Jahrzehnten."

Beruhigend ist das nicht, laufen Plaungen und Genehmigungsverfahren erst einmal an, lässt sich der Zug nicht mehr anhalten.

Wenn so ein Atomkraftwerk ungefährlich ist, dann bräuchte man es nicht im hintersten Zipfel des Landes zu bauen.

AKW

Von Jens am 12.04.2011 - 22:05Uhr
Das kann doch nicht wahr sein! Wieso sind denn solche konkreten Planungen unseren Ministeriellen in Dresden unbekannt? Oder tun die mal wieder nur so?

Ähnlich wie beim Staudammbruch am 07. August 2010. Wenn man die offiziellen Verlautbarungen der sächsischen Staatsregierung verfolgt, dann hat dieser Staudammbruch nicht stattgefunden. Eine eigene, unabhängige Untersuchung dieses Ereignisses von sächsischer Seite gibt es nicht, das macht man gemeinsam mit den Verursachern, was soll denn da rauskommen?

Der Oberbürgermeister von Görlitz wird von Ministern dieser Regierung öffentlich beschimpft, weil er es gewagt hat, Strafanzeige gegen den Betreiber des Staudammes zu stellen. Aber auch die wird sicher so lange hin und her geschoben, bis genügend Gras auf dem neuen Damm gewachsen ist.

Den Leuten in Hagenwerder wird eingeredet, der gesamte Ort ist im Hochwassergebiet und dauernd gefährdet. Mit viel zu viel öffentlichem Geld werden der Kindergarten, die Feuerwehr und das Sportzentrum mal flugs an anderer Stelle neu aufgebaut. Dabei nimmt unsere Regierung billigend in Kauf, dass nach den direkten Flutschäden (für die es keine Soforthilfe gab!) nun auch noch die Grundstücke der Bewohner massiv entwertet werden. Das alles offenbar nur, um den Polen nicht sagen zu müssen: Ihr habt Schaden verursacht, nun kommt mal dafür auf.

Warum eigentlich nicht? Was ist das für ein Zusammenleben in Europa, wenn man zueinander nicht ehrlich ist? Die Polen lachen sich wahrscheinlich mal wieder über uns halbtot. Aber vor Ort wird aus Unzufriedenheit möglicherweise Hass. Dafür seid Ihr in Dresden verantwortlich, die Ihr uns für dumm verkaufen wollt!

Mit dem AKW ist das doch genauso, wir werden beruhigt und verdummt und plötzlich ist es da.
Denkt mal darüber nach und wählt schön weiter CDU, Ihr lieben Leute, oder?

Hoffentlich eine Ente

Von Frank am 12.04.2011 - 22:00Uhr
Einfach grauselig diese Idee, dass die Polen hier ein Atomkraftwerk errichten wollen.

Wie wir im vorigen Sommer erleben mussten bekommen die ja nicht mal einen sicheren Staudammbau hin, wenn ein paar Brennstäbe schmelzen, würde das aufgrund der polnischen Informationspolitik zwischen Zittau und Görlitz niemand erfahren (außer er hat sich einen Geigerzähler besorgt).

Das haben wir letzten Sommer mit der Mitteilung, es sei vom Witka Staudamm ein Stückchen Krone abgebrochen, live mitbekommen, dabei war der gesamte Damm weg, Polen war gewarnt und Hagenwerder/Weinhübel wurden komplett überrascht.

Wenn das wirklich Realität wird, rutschen unsere Grundstückpreise in den Keller und die Region wird weiter entvölkert. Wer es sich erlauben kann wird vorsichtshalber aus einem 50-km-Radius wegziehen.

Wenn die schon sowas bauen, sollen sie es doch im Großraum Warschau hinstellen und selber testen, wie sicher ihre Technik ist.

Hoffen wir, dass es nicht soweit kommt!

MfG Frank

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  • Quelle: red | Fritz Rudolph Stänker | Erstveroffentlichung am 12.04.2011 - 11:27 Uhr
  • Erstellt am 12.04.2011 - 09:58Uhr | Zuletzt geändert am 12.04.2011 - 21:58Uhr
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