Wie spart man heute Energie?

Wie spart man heute Energie?Görlitz, 23. November 2019. Wenn die Kohlendioxid-Bepreisung wirklich kommt, werden die Ratgeber, wie man doch Energie sparen könne, nicht lange auf sich warten lassen. Dumm nur, dass bei jeder staatlich gewollten Kostenbelastung für Energie immer wieder die gleichen Ratschläge kommen und wohl kaum jemand bei der Heizung oder der Mobilität auf den Dörfern der Oberlausitz sparen kann.

Wird die CO2-Bepreisung wirklich viele Kraftfahrer davon abhalten, auf den Pkw – und die vorhandene hervorragende Infrastruktur dafür – zu verzichten? Schon heute ist der individuelle Kraftverkehr so teuer, dass die meisten auf vermeidbare Fahrten verzichten
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Viele kleine Maßnahmen führen unterm Strich zu nennenswerten Einsparungen

Viele kleine Maßnahmen führen unterm Strich zu nennenswerten Einsparungen
Fährt wie auf Schienen, aber nicht ganz so umweltfreundlich wie die Görlitzer Straßenbahn: der Redaktions-Trabi des Görlitzer Anzeigers
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Dabei wird bei der CO2-Reduzierung der Hebel nicht immer unbedingt am wirkungsvollsten Punkt angesetzt. In der Süddeutschen Zeitung vom 16./17. November 2019 kann man auf Seite 64 ein Interview mit einem Mathematiker (online im Abo) nachlesen, der sich dazu äußert, wie über die Ernährung die Kohlendioxid-Emissionen gesenkt werden können und wie verzerrt die Wahrnehmung darüber oft genug ist, weil Menschen angesichts der Informationsflut und komplexen Zusammenhänge schlichtweg resignieren. Menschliches Verhalten wird vom Wissen um Notwendigkeiten eher schwach beeinflusst, auch bei der Ernährung dominieren die ganz alten genetischen Programme, wenn man sich nicht explizit mit dem Thema beschäftigt. Der Ansatz, nach Energiebilanz und nicht etwa nach Regionalität oder Bio-Kriterien zu kaufen, lässt aufhorchen und kommt für viele sicherlich einem Paradigmenwechsel gleich.

Fakt ist: Energie kann man heute sparen, indem man über sein Verhalten bewusster steuert, also sich selbst beobachtet und sein Verhalten verändert, was in praxi schwierig genug ist. Ein guter Ansatz ist es, sich damit zu beschäftigen, warum man Energie sparen sollte, denn schließlich geht es nicht allein um das Sparen von Geld. Wenn man Energie spart, so tut man automatisch der Umwelt Gutes. Viele Menschen haben heute ein starkes Interesse daran, mehr auf ihre Umwelt zu schauen und stärker umweltverträglich zu leben, damit auch die folgenden Generationen gut leben können und weltweit eine gedeihliche Entwicklung gefördert wird.

Wie kann man zu Hause Energie sparen?

Um der Umwelt Gutes zu tun reicht es nicht aus, den Bürgersteig zu fegen oder den Müll dorthin zu bringen, wo er hingehört. Vielmehr geht es darum, schon zu Hause ein positives Umweltverhalten zu entwickeln. Dabei entstehen neue Sensibilisierungen: Während noch in den Siebzigerjahren zum Walpurgisfeuer unter großem Hallo Autoreifen vebrannt wurden, wäre das heute undenkbar. Oder was aus der Mode gekommen schien, ist heute wieder hochaktuell: Wenn beispielsweise die Sonne zu stark ins Zimmer scheint, so kann man das Rollo herunterziehen. Auf diese Weise simple und preiswerte Weise bleibt es im Innenbereich kühler, ohne dass eine Klimaanlage verwendet werden muss, die ohnehin viel Geld in der Anschaffung und im Stromverbrauch kostet.

Damit aber nicht genug, denn Energie sparen kann man auch bei den einzelnen Haushaltsgeräten. Beispielsweise besitzen alle Haushaltsgeräte in Europa ein Energielabel, auf dem man den Energieverbrauch ablesen kann. Auf diese Weise kann man die Kosten im Vorfeld kalkulieren. Ganz besonders hilfreich ist dies, wenn man sich eine Waschmaschine oder einen Kühlschrank kaufen möchte. Diese Geräte können durchaus zu viel Geld kosten – und zwar nach dem Kauf, wenn sich der Stromverbrauch als zu hoch erweist. Also beim Kauf genau hinschauen und neben dem Preis auch den Verbrauch vergleichen. Durch die Energielabels lässt sich leichter vergleichen, wie viel Energieverbrauch man hinnehmen muss und wie viel nicht. Familien können so ihr Budget besser kalkulieren und haben mit dem Gerät eine größere Freude, als wenn die Betriebskosten zu sehr zu Buche schlagen.

Energie sparen kann man auch, indem man nicht zu lange duscht. Obgleich Trinkwasser in Deutschland noch keine Mangelware ist, gilt doch grundsätzlich: Wer Ressourcen schont, schont die Umwelt. Beim Duschen stehen die Energiekosten für die Wassererwärmung im Vordergrund, schließlich sind die meisten von uns eben doch Warmduscher. Soll in eine neue Warmwasserbereitung investiert werden, dann sollte man den Bleistift spitzen und mit Gas oder elektrisch betriebene Boiler mit modernen Durchlauferhitzern vergleichen. Faustregel: Je weniger und seltener warmes Wasser benötigt wird, umso eher rechnet sich ein Durchlauferhitzer. Beim Verbrauchs- oder Rechnungsvergleich freut sich wohl doch jeder, wenn – manchmal sogar relativ viel – Geld eingespart werden konnte.

Einsparpotenziale bieten die LED-Beleuchtung und der Vermeidung des Standby-Betriebs. Obgleich der Stromverbauch im Standby-Betrieb ein alter Hut ist, nehmen das noch immer viele nicht ernst. Wem das Abziehen der Kabel zu lästig ist, der kann an der Steckdoste einen Steckerschalter hinzufürgen oder einen verteiler mit Schalter nutzen, es gibt sogar zwischenschaltbare Geräte, die den Standby-Stromverbrauch selbsttätig abschalten. Es ist schon so, dass sich viele kleine Standby-Verbraucher übers Jahr zu nennenswerten Stromkosten summieren. Zum Vergleich: Ein schwache LED Lampe hat eine Leistungsaufnahme von vier Watt, ein Betrag, auf den es auch Geräte im Standby-Modus bringen. Doch wärend man die Lampe abschaltet, wenn man sie nicht benötigt, ist der Verbrauch beim Standby-Gerät nicht so einfach erkennbar, man muss es eben wissen und danach handeln.

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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 23.11.2019 - 10:20Uhr | Zuletzt geändert am 23.11.2019 - 12:04Uhr
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