Kulturhaupstadt 2010 - alles gelaufen!

Görlitz-Zgorzelec | Brüssel. Gerade die “1000 Kilometer Kulturhauptstadt" haben gezeigt, wie sehr die Europastädter und viele Sympathisanten entlang der Wegstrecke hinter der Bewerbung stehen. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um null Grad waren mehrere Tausend Einwohner und Gäste bereits früh auf den Beinen, um die Läufer in Richtung Brüssel auf den Weg zu schicken.

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Der Kulturhauptstadt - Marathon vom 23. bis 27. März - eine Nachlese

Der Startschuss fiel durch den Kulturhauptstadtsonderbeauftragten der sächsischen Staatsregierung, Dr. Christian Striefler, morgens zehn vor neun am Dom Kultury in Zgorzelec.

An der Altstadtbrücke, die beide Stadthälften miteinander verbindet, säumten Menschenmassen den Weg. Hier wurden die Läufer mit einem großen Fest begrüßt. Zahlreiche Schüler aus der Europastadt hatten an diesem Morgen schulfrei erhalten, um vor Ort dabei zu sein. Ebenso viele Mitarbeiter von Firmen und Institutionen beiderseits der Neiße. Die beiden Oberbürgermeister, Joachim Paulick und Miroslaw Fiederowicz verabschiedeten die Läufer in Richtung Brüssel. Im Stadtgebiet selbst schlossen sich mehrere Hundert Menschen zum morgendlichen Warmlaufen an. Nach Informationen des Fördervereins konnten die Organisatoren auf rund 2.800 Mitwirkende an diesem Tage zählen. Helfende Hände aller Orten, “Winkelemente" in den Straßen und auf den Plätzen. Darüber hinaus viele begeisterte Besucher und Einwohner.

Auf dem Weg nach Brüssel wurde das Läuferteam an vielen Orten begeistert empfangen. Und immer begleitet von zahlreichen helfenden Händen. So auch in den Führungsfahrzeugen entlang der Strecke, an den Informationsständen und auf der Bühne. In acht Städten (Bautzen, Dresden, Gera, Gießen/Romrod, Wetzlar, Köln, Aachen, Brüssel) hat das Promotionsteam um Michael Prochnow (Büro Kulturhauptstadt) und Daniela Weiser zudem erfolgreich für die Europastadt geworben. Mit einem bunten Rahmenprogramm, vielen Informationen und guter Musik von Yellow Cap.

Zieleinlauf in Brüssel war am 27. März und viele Europastädter waren mit einem Sonderbus dabei. Hier ein kleiner Reisebericht von Sylvia Hennersdorf, Koordinatorin beim Förderverein.

So. 26.3. 17:55 Uhr. Pünktlich vor Abfahrt des Busses strahlt die Sonne, 70 Europastädter zwischen 15 und 75 sind voll gespannter Erwartung und brennen darauf, unsere Staffelläufer in Brüssel zu empfangen. An Bord auch unser ehemaliger Oberbürgermeister, Professor Rolf Karbaum, inmitten einer bunten Truppe. Viele Geschäftsleute, die Landskron Herolde, die Jazzy-ms und auch “Heidi von Schlesien" begleiten uns. Los geht's, ich begrüße die Fahrgäste und bereits nach 60 Minuten beginnt der Bus zu wanken - ausgelassene Stimmung im 3/4-Takt. Wir haben einen super Busfahrer mit viel Verständnis ?.

Mo.27.3. 0.00 Uhr. Wir haben ein Geburtstagskind an Bord. Die Stimmung ist zünftig bis der Schlaf ruft. Doch fünf bleiben munter, an Schlaf ist für sie nicht zu denken ... . Gegen 5:30 Uhr sind wir in Aachen, der Busfahrer wechselt und will zügig nach Brüssel. Wir hoffen auf eine ausgiebige Frühstücksrast, haben dabei aber nicht mit dem Verkehrsfunk gerechnet. Niente, Brüssel ist dicht. Pause unmöglich oder die Läufer kommen ohne uns an, was auch nicht geht. Also bleibt der Magen leer, die Zähne ungeputzt, die Stimmung ist dennoch prima.

Brüssel. Die letzen Regen verziehen sich, die Sonne strahlt. Um 10:00 Uhr soll das Rahmenprogramm beginnen, um 9:55 Uhr treffen wir im Jubelpark (heißt wirklich so!) ein. Geschafft. Aber nicht nur wir haben im Stau gesteckt, auch das Promotionsteam kommt zeitnah an. So haben die Vorbereitungen haben gerade erst begonnen, jeder hilft, wo er kann. Die Minuten vergehen. Gegen 11:30 Uhr kommt das Signal, sie kommen, unsere Läufer sind nach “1000 Kilometer Kulturhauptstadt" endlich da.

Mittlerweile sind über 300 Menschen versammelt. Mit dabei sind viele Brüssel-Touristen, die fragend stauen, was vor sich geht. Da kommen Sie. Die Stimmung ist riesig, so manche Träne im Gesicht der Sportler und bei uns ... .. Nach einer Ehrenrunde um den Platz fallen sich alle in die Arme. Was mich
beeindruckt: Selten sieht man die Bürgermeister von Görlitz-Zgorzelec so gelöst und gleichzeitig so stolz auf ihre Bürger. Dementsprechend auch die Redebeiträge auf der Bühne. Kultur(haupt)stadt ist angekommen. Kurze Zeit später herrscht Volksfeststimmung unterm Triumphbogen (heißt auch wirklich so :-) ). Unsere hervorragende Band Yellow Cup, unsere ebenso immer überzeugende Tanzgruppe Jazzy-ms und die schon legendären Landskron Herolde heizen die Stimmung an. Und immer wieder ertönt ein Hoch auf unsere Staffelläufer.

Gegen 14:00 Uhr werden die 31 Läufer vom Vizepräsidenten des Rates der Regionen und von Christine Rathke, Mitglied des sächsischen Verbindungsbüro in Brüssel im Rat der Regionen, empfangen. In Brüssel tagt derweil die achtköpfige Jury hinter verschlossenen Türen. Dass es Sympathien für unsere Bewerbung geben soll, hören wir gern. Um 15:00 Uhr ist das offizielle Programm beendet. Müde, nein erschöpft, und doch und überglücklich geht es für die Sportler zurück in die Heimat.

Wir haben noch eine Stadtrundfahrt in Brüssel auf dem Programm. Herrlich! Alle sind überrascht von der Vielzahl mächtiger Bürogebäude, den chaotischen Verkehrsverhältnissen in der Stadt und natürlich begeistert vom Grand Place mit seiner einzigartigen Architektur. Gegen 18:00 Uhr geht es dann wieder Richtung Görlitz-Zgorzelec. Alles schläft, nur einer wacht. Und fährt. Wir träumen von Kulturhauptstadt und am nächsten Morgen gegen 10:00 Uhr sind wir in eben diese zurück gekehrt. (sh)

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  • Quelle: /FVKH /Sylvia Hennersdorf
  • Erstellt am 30.03.2006 - 16:09Uhr | Zuletzt geändert am 24.10.2019 - 17:25Uhr
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