Autowelt in Veränderung: Wo kann man noch sparen?

Autowelt in Veränderung: Wo kann man noch sparen?Görlitz, 29. November 2021. Die Welt der Autos vom Pkw bis hin zum Lastkraftwagen, früher und gar nicht doppelsinnig Laster genannt, verändert sich. Zu den Treibern gehört die Kohlendioxid-Abgabe auf Kraftstoffe, die als Anreiz für die Ablösung von Benzin- und Dieselkraftstoffen eingeführt wurde. Doch der Wandel geht darüber hinaus. Der Görlitzer Anzeiger hat näher hingeschaut.

Abb.: Im Stau zu stehen wie hier auf der A4 bei Görlitz zählt nicht zu den Spritsparmethoden
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Verblüffende Rechnung: Kosten des Zeitgewinns bei schnellerer Fahrt

Bleibt man zunächst bei den Kraftstoffpreisen, so werden diese durch Steuern und Abgaben hoch belastet: Die Energiesteuer als Summe aus der alten Mineralölsteuer und der Ökosteuer, die Erdölbevorratungsabgabe, die steigende Kohlendioxidbepreisung und die Mehrwertsteuer, die nicht nur auf den Warenwert des Kraftstoffs, sondern auch auf alle anderen Preisbestandteile erhoben wird, lassen vor allem die Verbraucher leiden, denn Unternehmen können und werden die höheren Kosten grundsätzlich weiterreichen. Folge: Dem Verbraucher wird an der Tankstelle nicht nur immer unverschämter ins Portemonnaie gefasst, sondern auch die allgemeine Preissteigerung, Inflation genannt, wird weiter angeheizt.

Wer etwas gegen die hohen Kraftstoffpreise tun will, dem bleibt nur ein Gegenmittel: Weniger oder langsamer fahren – oder auf Elektromobilität umsteigen. Allerdings droht bei Elektroautos anderes Ungemach, weil unter Umständen sehr teure Ersatzteile und damit höhere Versicherungsprämien ins Spiel kommen, außerdem der Wertverlust des E-Autos wegen der schnellen technologischen Weiterentwicklung kaum kalkulierbar ist.

Zeitgewinn kleiner als gedacht

Wer zunächst noch beim Verbrenner bleibt und sein Auto notgedrungen nutzen muss, dem bleibt als effektive Spritsparmethode nur langsamer zu fahren. Das betrifft vor allem Autobahnfahrten – und man kann sich daran gewöhnen, etwas entschleunigter unterwegs zu sein. Auf einzelnen Abschnitten sehr schnell zu fahren, treibt den Kraftstoffverbrauch pro 100 Kilometer ohne Weiteres um einige Liter hoch, bringt aber zeitlich weniger, als viele denken.

Das Experiment kann jeder nachmachen: Auf eine Langstecke von etwa 600 Kilometern erreicht man mit Bleifuß und Geschwindigkeiten, wo möglich, um die 170 bis 180 Stundenkilometer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa die 120 Kilometer pro Stunde. Beschränkt man sich jedoch auf 130 bis 140 Stundenkilometer, sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit auf ungefähr 105 Kilometer pro Stunde. Während man bei schneller Fahrt für die Strecke glatt fünf Stunden Minuten benötigt, sind es bei langsamerem, aber noch immer noch zügigem Tempo gerade mal 42 Minuten mehr – weniger Unfallrisiko und entspannteres Ankommen inklusive.

Kosten des Zeitgewinns

Rechnet man nun die Zeitersparnis durch schnelle Fahrt – manche nennen das Rasen – auf 100 Kilometer um, so sprechen wir über lediglich sieben Minuten. 100 Kilometer, das ist ungefähr die Autobahnstrecke zwischen Dresden und Görlitz. Richtig interessant wird es, wenn man den finanziellen Wert dieser sieben Minuten ausrechnet.

Spart man durch die ruhigere Fahrweise pro 100 Kilometer vielleicht zwei Euro – real dürfte der Betrag höher ausfallen, ganz abgesehen vom höheren Verschleiß – nur an Spritkosten ein, so kosten demnach sieben Minuten “Zeitgewinn” zwei Euro. Um eine längere Reise durch höhere Geschwindigkeit um eine Stunde zu verkürzen, muss man nach Adam Ries entsprechend mehr als 17 Euro dafür aufwenden! Wer etwa eine Reise nach Görlitz unternimmt, kann es sich für das eingesparte Geld im Kaffeehaus schon einmal gutgehen lassen.

Spritspartipps:
    • Für Dieselfahrer, die häufig bei kalten Temperaturen unterwegs sind, lohnt sich eine Motorvorwärmung, nicht zu verwechseln mit einer Standheizung. Die preiswerte Motorvorwärmung temperiert nur den Kühlwasserkreislauf und senkt damit den hohen Spritverbrauch, wie er bei einem echten Kaltstart eintritt. Nebeneffekt: Die Fahrzeugheizung kommt schneller auf Temperaturen.
    • Wenn man dadurch nicht zum Verkehrshindernis wird: Bei Fahrten im Hügelland und in den Bergen bergan die Geschwindigkeit etwas reduzieren und auf Beschleunigungsvorgänge möglichst verzichten; beschleunigt wird, wenn die Steigung vorbei ist.
    • Eine alte Kraftfahrerregel gilt noch immer: Wer wenig bremsen muss, spart Sprit.

Können private Autobesitzer bei den Werkstattkosten sparen?

Bei den Werkstattkosten fürs Auto zu sparen ist – es sei denn, man "schraubt" selbst – schon schwieriger. Dennoch: Statt bei Störungen und Schäden gleich eine Fachwerkstatt aufzusuchen, schaut der pfiffige Autobesitzer erst einmal im Internet nach möglichen Ursachen – und Ersatzteillieferanten finden sich hier gewöhnlich auch.

Kann die Reparatur doch nicht selbst durchgeführt werden, so kommt es immer öfter vor, dass sich der Kunde das nötige Ersatzteil selbst besorgt und die Fachwerkstatt dieses nur noch einbaut. Viele Werkstätten mögen das allerdings nicht, entgeht ihnen doch dabei die Marge auf das Ersatzteil und sie verweisen zudem darauf, dass Haftungs- und Gewährleistungsansprüche beeinträchtigt werden können. Da bleibt nicht anderes übrig, als so eine Verfahrensweise vorab mit seiner Werkstatt zu besprechen.

Sparpotentiale für Unternehmen mit Fuhrpark oder Maschinenpark

Unternehmen mit größerem Fuhrpark haben sich bereits eigene Werkstattmöglichkeiten eingerichtet, wie etwa die Köhler und Sohn GmbH in der Markersdorfer Ortschaft Friedersdorf. Wie der Webseite zu entnehmen ist, sind bei diesem Unternehmen etliche Bagger und Lkw für den Baustelleneinsatz in Betrieb. Unter diesen Umständen kann es sinnvoll sein, mit entsprechend qualifizierten Leuten den Service und Reparaturen selbst zu erledigen.

Freilich muss so ein Schritt wirtschaftlich gut überlegt sein. Ein große Rolle spielt sicherlich auch, Reparaturen vor Ort und ohne Zeitverzug ausführen zu können. Gerade im ländlichen Raum der Oberlausitz spielen Entfernungen eine große Rolle, wenn man Zeitaufwand und Kosten betrachtet. Fakt ist: Technik, die nicht im Einsatz ist, bringt nicht nur kein Geld, sondern kostet welches. Hat man die passenden Mitarbeiter und die nötige Werkstattausstattung, dann ist die Beschaffung von Ersatzteilen kein Problem, wie man auf der Seite https://www.motointegrator.de/lkw/ anhand der dort vielfältig verfügbaren Ersatzteile sehen kann.

Unterm Strich

Kosten lassen sich sparen und dass am besten, wenn man durch organisatorische Überlegungen auf Fahrten ganz verzichten kann. Eine ruhige Fahrweise senkt zudem ohne nennenswerten Zeitverlust den Spritverbrauch und trägt gegebenenfalls dazu bei, Serviceintervalle zu verlängern.

Für Unternehmen gibt es die Möglichkeit, Werkstattkosten zu senken, indem sie bestimmte Arbeiten an ihren Fahrzeugen und Baumaschinen selbst übernehmen. Sparpotentiale wie etwa aus der Tourenoptimierung dürften hingegen längst ausgereizt sein.

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  • Quelle: TEB | Foto: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 29.11.2021 - 10:39Uhr | Zuletzt geändert am 30.11.2021 - 17:31Uhr
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