Strafanzeige online

Dresden. Wer in Sachsen eine Anzeige erstatten will, kann sich jetzt den Gang aufs nächste Revier sparen und stattdessen die Online-Wache der Polizei aufrufen. Unter "www.polizei.sachsen.de" können Internet-Nutzer ab sofort Strafanzeigen von zu Hause oder vom Büro aus per Internet erledigen. Für Notfälle gilt weiter der Polizeiruf 110. Die Online-Wache ergänzt die bisherigen Angebote der sächsischen Polizei im Internet. Sie soll jedoch keinesfalls den persönlichen Kontakt zwischen Bürgern und der Polizei ersetzen.

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Online-Wache der sächsischen Polizei freigeschaltet

Die Erstattung einer Anzeige ist komfortabel gestaltet. Ruft der Nutzer die Online-Wache auf, bekommt er nach einer Rechtsbelehrung und Hinweisen zum Datenschutz ein Online-Formular an die Hand. Hier sind alle relevanten Daten, die für eine Strafanzeige nötig sind, einschließlich der Angaben zum Anzeigenerstatter, auszufüllen. Danach wird die Anzeige an die zuständige Dienststelle weitergeleitet.


Kommentar

Welch ein Festtag für alle kleinen Blockwarte, Hobby-IM´s und Big-Brother-Hörigen - jetzt kann man den Nachbarn bei Erdnüssen und Bier gleich vom PC aus anschei.... Gewollt ist das sicher nicht, aber zu befürchten.

Mal ehrlich, wie viele Rechtstreitigkeiten oder auch nur Feindschaften ließen sich vermeiden, wenn Mitbürger mehr miteinander reden würden und nicht nur über Polizei, Ordnungsamt oder Rechtsanwalt miteinander kommunizieren würden. Einen Rechtsstreit zu gewinnen löst nun mal einen Konflikt nicht unbedingt.

Die scheinbare Anonymität des Internets erleichtert nun also das Erstatten von Anzeigen. Toller Service?

Die Gesellschaft entfremdet sich noch mehr,

befürchtet Ihr Fritz R.Stänker


Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Polizei

Von Skeptiker am 24.01.2009 - 11:43Uhr
Andererseits braucht sich doch niemand Geadanken darum machen, dass man letztlich in der JVA endet. Die Görlitzer Polizei hat es doch diese Woche mal wieder bewiesen, welch fähige Beamte zur Haftrichtervorführung und der darauf folgenden Einlieferung in die JVA eingesetzt werden.
Vielleicht sollten sich die Chefs der Polizei (Linz und Löwe) mal Gedanken darüber machen, ob es wirklich sinnvoll ist, Fußkranke, lebensältere (halt VoPo`s) etc. mit solchen Aufgaben zu betrauen. Hut ab für diese Leistung...

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  • Erstellt am 06.01.2009 - 21:22Uhr | Zuletzt geändert am 06.01.2009 - 21:23Uhr
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