ProNaturStrom bewegt die Görlitzer

Görlitz. Für ressourcenverbrauchende Fahrzeuge steht die Ampel auf Rot: Die 17 Görlitzer Straßenbahnen fahren ab sofort mit ProNaturStrom - Strom aus dem Angebot der Stadtwerke Görlitz AG (SWG), der komplett aus Wasserkraft erzeugt wird. Damit baut das Mutterhaus der Verkehrsgesellschaft Görlitz (VGG) seine Vorreiterrolle in der Energiewende weiter aus. "Mit uns unterstützt indirekt jeder einzelne Fahrgast die Energiewende", hebt VGG-Geschäftsführer Frank Müller hervor - denn wer sich zu den jährlich rund 2,5 Millionen Görlitzer Straßenbahnfahrgästen hinzugesellt verzichtet schließlich auf ressourcenverbrauchende und umweltschädliche Antriebsenergie.

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Elektromobilität hat Geschichte in Görlitz

Weil der Öko-Strom leider nicht wirklich in grüner Farbe die Oberleitung entlang kriecht, kommuniziert das Görlitzer Verkehrsunternehmen sein umweltfreundliches Engagement mit Hilfe einer neu gestalteten Straßenbahn. Selbstverständlich soll damit zugleich auf das Ökostrom-Angebot der SWG aufmerksam gemacht werden. "Wer sich für den ProNaturStrom entscheidet", erklärt der SWG-Vorstandsvorsitzende Matthias Block, "leistet mit unserer Hilfe einen aktiven Beitrag zur Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes."

Allein die Umstellung des VGG-Straßenbahnbetriebs auf ProNaturStrom entspricht dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 825 Haushalten - ein Sprung bei der Energiewende in der Neißestadt.

Wobei: Die 115-jährige Görlitzer Straßenbahngeschichte ist zugleich Geschichte der Elektromobilität. "Schon um 1929/30 fuhren die Görlitzer Straßenbahnen mit Ökostrom", bestätigt der VGG-Chef. Immerhin drei Jahrzehnte lang lieferte die Görlitzer Vierradenmühle Strom aus Wasserkraft für die Straßenbahnen der Stadt. Die SWG nahmen die Anlage im Jahr 1993 wieder in Betrieb. Damit, so Müller, knüpften VGG und SWG heute wieder an gute Traditionen an.

Kleines Bild:
Das Erlkönig-Foto des ökostrom-gestylten Görlitzer Straßenbahnzuges, aufgenommen bei einer Dienstfahrt am 18. Juli 2012.
Foto: BeierMedia.de



Kommentar:

Würden die Stadtwerke Görlitz den ökologisch erzeugten elektrischen Strom nicht anbieten, könnten die Kunden der Stadtwerke beim Betreiben ihrer Elektrogeräte keinen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Was die Gewinnung elektrischen Stroms aus erneuerbaren Energien bedeutet, kann man sich bei einem Spaziergang am Berzdorfer See durch den Kopf gehen lassen. Oder wünscht sich tatsächlich jemand quietschende Bagger, ein Staub und Gas schleuderndes Kraftwerk und den Wintereinsatz in der Grube zurück?

Die Stadtwerke Görlitz gestalten die Energiewende pro-aktiv. Ein ganzes Straßenbahnnetz auf Öko-Strom umzustellen ist ein Paukenschlag und zeigt vor allem eins: Die Energiewende ist machbar, wenn lokale Akteure ihre Möglichkeiten nutzen und konzentriert einsetzen.

Ich bin stolz, ein Görlitzer Straßenbahnfahrer zu sein!

Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: Thomas Beier | Fritz Rudolph Stänker | Fotos: BeierMedia.de
  • Erstellt am 18.07.2012 - 14:01Uhr | Zuletzt geändert am 18.07.2012 - 15:06Uhr
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