Tchibo drittgrößter Nutzer von Bio-Baumwolle

Hamburg | Görlitz, 16. August 2016. Der Hamburger Einzelhändler und Kaffeespezialist Tchibo hat gerade eine neue Textilkollektion in seine Filialen gebracht. Die Besonderheit: Diese besteht zu 100 Prozent aus Bio-Baumwolle. In Görlitz sind die Textilien erhältlich in der Filiale am Postplatz sowie im Rewe-Markt in der Reichenbacher Straße und im Marktkauf in Königshufen. Doch was hat es mit der Bio-Baumwolle auf sich?
Abbildung: Baumwolle ist ein reines Naturprodukt. Für die neue Tchibo-Kollektion, die auch in Görlitz erhältlich ist, wird nur Baumwolle aus biologischem Anbau verwendet. Das stärkt die Bio-Landwirtschaft auch im Bereich der Rohstoff-Erzeugung.

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Nachhaltigkeit als Unternehmenskonzept

Tchibo hat sich vor rund zehn Jahren Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Das erklärte Ziel ist es, eine zu 100 Prozent nachhaltige Geschäftstätigkeit zu erreichen. Ein wesentlicher Aspekt dabei: ein umfangreiches Engagement zur Verbesserung der Lebens- und Umweltbedingungen entlang der gesamten Lieferkette. Vom Rohstoff bis zum Verkauf des Endproduktes möchte Tchibo Nachhaltigkeit erreichen. Der Weg zu diesem Ziel ist noch weit, allerdings gibt es bemerkenswerte Zwischenresultate. Zum Beispiel gehört das Unternehmen inzwischen zu den drei größten Abnehmern von biologisch angebauter Baumwolle.

Organic Cotton Market Report untersucht 89 Konzerne

Der Organic Cotton Market Report 2016 (ca. 13,3MB) sieht Tchibo auf dem dritten Rang der größten Abnehmer von Bio-Baumwolle. Damit konnte das Unternehmen seine Vorjahresplatzierung halten, obwohl die Zahl der untersuchten Konzerne sich von 56 auf 89 erhöht hat.

Besonders bemerkenswert sind dabei zwei Details. Zum einen gelang es Tchibo, den unternehmenseigenen Anteil von genutzter Bio-Baumwolle an allen Naturfasern weiter zu erhöhen. Zum anderen ist dieser Anteil mit 79 Prozent deutlich höher als der Durchschnitt bei den zehn größten Bio-Baumwolle-Abnehmern. Dieser liegt nur bei rund 30 Prozent. Diese Daten unterstreichen, wie stark Tchibo den Ansatz der Nachhaltigkeit in diesem Marktsegment verfolgt.

Angebot an Bio-Baumwolle ist zu klein

Das Unternehmen möchte den Anteil der Bio-Wolle in seinen Textilien weiter steigern. Nanda Bergstein, Head of Vendor Relations and Sustainability Non Food bei Tchibo erläutert ein Problem: "Allerdings ist diese Baumwolle weiterhin nur eingeschränkt am Markt verfügbar. Wir bemühen uns daher, die Nachfrage aktiv zu erhöhen sowie den nachhaltigen Anbau vor Ort zu fördern."

Das Ziel, nur noch nachhaltig angebaute Baumwolle zu verarbeiten, kann der Konzern daher nur über direkte Einflussnahme in den Erzeugerländern erreichen. Dazu kooperiert der Einzelhändler unter anderem mit dem Appachi Eco-Logic Projekt in Indien. Diese Zusammenarbeit steht exemplarisch für eine Vielzahl von unterstützten Projekten. Baumwollfarmer erhalten beim Umstieg auf Bio-Baumwolle ein festes Einkommen über dem Weltmarktniveau, mit dem sie ihre Lebensqualität steigern können. Weltweit arbeiten inzwischen 200.000 Farmer nach diesem Prinzip. Mit den direkten Familienangehörigen können damit rund eine Million Menschen durch Initiativen wie dem Appachi Eco-Logic Projekt von ihrer Arbeit sorgenfreier leben.

Da die Farmer beim ökologischen Anbau zudem keinen chemischen Dünger und keine Pflanzenschutzmittel einsetzen, sinken die Kosten und die Umweltbelastung. Von diesem Doppeleffekt sowie von zukünftig sauberen Wasser und unbelasteten Böden profitieren indirekt weitere Bevölkerungsteile. Die Akzeptanz für Bio-Anbau steigt. Diese Projekte stoßen den Wandel zur ökologischen Landwirtschaft an. Tchibo hofft, dass damit die Produktionsmenge steigt, denn noch immer muss der Einzelhändler für andere Kollektionen Baumwolle aus herkömmlichem Anbau zukaufen.

Gut Gemacht - Logo zeigt Nachhaltigkeit an

Kunden erkennen das Engagement von Tchibo an einem hauseigenen Label. Das "Gut Gemacht Logo" zeigt eine Weltkugel, auf der die Länder besonders gekennzeichnet sind, in denen Tchibo den nachhaltigen Anbau von Baumwolle, Kaffee, Holz und anderen Rohstoffen unterstützt.

Darüber hinaus ist ein Teil der aktuellen Textilkollektion mit dem GOTS-Label ausgezeichnet. Dieses internationale Zeichen steht für Textilien, die vom Anbau des Rohstoffes bis zum Verkauf strenge Umwelt- und Sozialkriterien erfüllen.

Konsumenten können beim Kauf so gekennzeichneter Produkte den nachhaltigen Anbau von Rohstoffen sowie eine umweltschonende und soziale Produktionskette unterstützen.

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  • Quelle: red | Foto BAumwolle in Hand: Gaertringen, Foto Baumwollstapel: lee mc/LeeMC, beide pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 15.08.2016 - 20:55Uhr | Zuletzt geändert am 15.08.2016 - 22:47Uhr
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